Worauf es bei der Geldanlage ankommt - Mit Disziplin zum Erfolg
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Worauf es bei der Geldanlage ankommt - Mit Disziplin zum Erfolg

“Wer nicht wagt, der nicht gewinnt”. Wir alle kennen den Ausspruch, der gemeinhin als vermeintliche Erfolgsformel für die unterschiedlichsten Lebensbereiche hergenommen wird. Zweifellos steckt hierin auch jede Menge Wahrheit. Mutig zu sein, sich auch einmal auf unbekanntes Terrain vorzuwagen, neue Dinge auszuprobieren, dies kann zweifellos ein wichtiger Faktor auf dem Weg zum erhofften Erfolg sein. Doch ist Risikobereitschaft am Ende wirklich die maßgebliche Voraussetzung, oder hängt Erfolg vielleicht nicht doch viel stärker von anderen Dingen bzw. der Summe der Teile ab? Pauschal lässt sich dies vermutlich nicht beantworten, zumindest aber scheint Risikobereitschaft, jedenfalls wenn es um das Thema Finanzen geht, aus Sicht junger Menschen nicht alles zu sein. Darauf deutet eine Studie der Union Investment hin. Mit dem Marktforschungsunternehmen forsa wurde eine Umfrage unter mehr als 2000 jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 29 Jahren rund um die Themen Finanzbildung und Anlageverhalten durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass es aus Sicht der jungen Studienteilnehmer vielmehr auf andere Fähigkeiten und Voraussetzungen ankomme, um finanziellen Erfolg zu erreichen. Welche dies ihrer Meinung nach sind und wie gut sie sich hier gerüstet sehen, das fassen wir in diesem Beitrag für Sie zusammen.

Die Fundamente für finanziellen Erfolg - aus Sicht junger Erwachsener 

Wer erfolgreich sein will, muss auf Risiko setzen? Dieser Annahme sind Schüler, Azubis, Studierende und Erwerbstätige heute keineswegs. Vielmehr komme es nach Ansicht der meisten Befragten vor allem auf eine gehörige Portion Disziplin an, um erfolgreich zu sparen und sein Geld anzulegen. Fast 50% bewerten diszipliniertes Herangehen als sehr wichtig, kein anderer Faktor wurde so häufig genannt. 

Überhaupt steht Disziplin deutlich an erster Stelle, 9 von 10 Befragten beurteilen diesen Wert als wichtig oder gar sehr wichtig. Doch genauso selbstverständlich ist für viele der Befragten auch, dass Disziplin allein nicht ausreicht, um sich für die finanzielle Zukunft abzusichern. Daneben bedarf es, hiervon sind fast ebenso viele überzeugt, zunächst einmal ausreichender finanzieller Grundlagen, um überhaupt etwas ansparen zu können (86% empfinden dies als wichtig oder sehr wichtig). Zudem spielt, ihrer Auffassung nach, das Wissensfundament rund um finanzielle Themen eine besonders gewichtige Rolle. Was man sich selbst zu Finanzthemen angeeignet hat (wichtig oder sehr wichtig: 84%), ebenso wie die Grundlagen, die man bereits von klein auf mitgegeben bekommt. Mehr als drei Viertel der Befragten sehen es als wichtig bzw. sehr wichtig an, schon in der Familie ein Verständnis davon zu erlangen, wie man mit Geld umgeht und das Sparen zu erlernen. 

Ebenfalls nach Ansicht vieler, nimmt die zusätzliche Beratung von professioneller Seite einen großen Stellenwert ein. Fast zwei Drittel sehen die Beratung durch Experten auf dem Weg zum finanziellen Erfolg als wichtigen bzw. als sehr wichtigen Faktor an. Zuletzt sollte auch der Aspekt der Risikobereitschaft nicht unerwähnt bleiben. Viele der jungen Erwachsenen erachten nicht zuletzt auch eine Risikobereitschaft als einen der zentralen Faktoren auf dem Weg zu finanziellen Erfolgen. Fast 40% aller Befragten sehen diese als wichtig oder gar sehr wichtig an.

Quelle: Union Asset Management Holding AG

 

Was aber macht die Disziplin aus? 

Die Vermutung liegt nahe, dass es bei einem so komplexen Thema wie dem der Geldanlage in besonderem Maße darauf ankommt, wie gut man sich mit diesem auskennt. Dass hier viele junge Erwachsene durchaus noch Nachholbedarf bei sich sehen, haben wir bereits in einem weiteren Beitrag aufgezeigt. Mehr als die Hälfte aller Befragten gibt beispielsweise an, sich gar nicht oder nur wenig auszukennen, geht es um Vermögenswirksame Leistungen. Im Mittel beurteilen sie ihre Kenntnisse lediglich als befriedigend bis ausreichend. Hier lässt sich vermutlich die Brücke zurück zur Disziplin schlagen. So zeigt sich, dass nur etwa jeder Fünfte sich häufig mit Finanzthemen beschäftigt. Knapp 40% geben an, sich zumindest manchmal mit diesen zu befassen, allerdings offenbar nicht in einem Maße, dass sie sich deswegen ausreichend sicher auf dem Terrain fühlen. 42% beschäftigen sich sogar nur selten bis fast nie mit Finanzthemen. Womöglich ein Indiz dafür, dass es hier eben an der nötigen Disziplin fehlt. Begründet wird das vor allem mit der zu großen Komplexität von Finanzfragen (dies äußern 42% derer, die sich selten bis nie mit Finanzthemen beschäftigen), aber schlicht auch mit einem mangelnden Interesse (39%), sowie nicht ausreichend vorhandenen finanziellen Mitteln oder fehlender Zeit (36% bzw. 34%). Insbesondere mit Blick auf die beiden erstgenannten Punkte zeigen sich wichtige Herausforderungen, auf die die verschiedensten beteiligten Akteure aus Familie, Bildungssektoren und weiteren Bereichen versuchen müssen, Antworten zu finden. Finanzthemen müssen verständlicher und greifbarer gemacht werden, um jungen Erwachsenen Ängste im Umgang mit diesen zu nehmen und ihr oftmals bestehendes Desinteresse abzubauen. 

Quelle: Union Asset Management Holding AG

Quelle: Union Asset Management Holding AG

Es braucht auch die finanzielle Basis 

Disziplin allein kann nicht ausreichen, um finanziellen Erfolg zu erzielen, auch darin sind die jungen Erwachsenen sich weitgehend einig. 86% der Befragten sind der Überzeugung, dass ohne das entsprechende monetäre Fundament auch kein nachhaltiger Erfolg erzielt werden kann. Hier finden sich selbstverständlich höchst individuelle Voraussetzungen und auch im Vergleich der einzelnen Gruppen zeigen sich zum Teil erhebliche Unterschiede. So sind es in erster Linie Erwerbstätige, die zumindest gelegentlich Geld übrig haben, um dieses anzusparen oder anzulegen. Fast drei Viertel der Befragten Erwerbstätigen sehen sich in der Lage, regelmäßig etwas an die Seite zu legen. Von den Azubis trifft dies immerhin noch auf rund 58% zu. Unter den Studierenden, die oft nicht über ein regelmäßiges Einkommen verfügen, hat bereits weniger als die Hälfte die Mittel zur Verfügung, um regelmäßig zu sparen. Bei den Schülern sind es noch 40% der Befragten. Gar nichts sparen zu können, das betrifft etwa jeden zehnten befragten Azubi, Schüler oder Studenten. Unter den Erwerbstätigen sieht dies etwas besser aus, von ihnen sehen sich hierzu nur 4% gar nicht in der Lage.

Wenngleich grundsätzlich erfreulich ist, dass über die verschiedenen Gruppen hinweg ein Großteil in der Lage dazu ist, zumindest unregelmäßig gewisse Beträge anzusparen, so geht hieraus natürlich noch keineswegs hervor, ob die angesparten Beträge denn als ausreichend erscheinen, um auf dieser Basis finanziell erfolgreich sein zu können, wie eingangs betrachtet. So zeigt sich schließlich auch, dass die eigene finanzielle Situation oftmals nicht als ideal empfunden wird. Lediglich unter den Erwerbstätigen würden mit 58% mehr als die Hälfte der Befragten ihre finanzielle Situation als „gut“ beschreiben. Von den Studierenden, Azubis und Schülern geben rund 40% zu Protokoll, dass sie zwar mit ihrem Geld auskommen, aber oft wenig übrig bleibt. Bei weiteren 14% (Schüler) bzw. 12% (Studenten), ist das Geld hingegen oft knapp. Unter den Azubis trifft dies sogar auf jeden fünften zu. 

Quelle: Union Asset Management Holding AG

So wird deutlich, dass die notwendigen finanziellen Voraussetzungen oft erst dann bestehen, wenn man selbst voll im Soll und Brot steht. Ehe dies der Fall ist, reichen zumindest bei vielen der jungen Erwachsenen die Mittel oft nicht aus, was offensichtlich auch in fehlender Motivation resultiert, sich intensiver mit dem Thema der Geldanlage zu beschäftigen.

Ohne solides Fundament aus eigenem Wissen geht es nicht - am besten schon von klein auf

Der mögliche Zusammenhang von Disziplin und Zeit, die man in Finanzthemen investiert, wurde bereits aufgezeigt und es konnte festgestellt werden, dass sich viele junge Erwachsene diese Zeit aus verschiedenen Gründen oftmals nicht nehmen. In eine ähnliche Richtung weisen dementsprechend auch die Eindrücke zum persönlich wahrgenommenen Finanzwissen. Lediglich einer von fünf Befragten beurteilt im Mittel seine Kenntnisse über Finanzthemen als gut oder besser. Das beste Zeugnis stellen sich im Durchschnitt noch die Erwerbstätigen mit 3,2 aus, Schüler fühlen sich hier am unsichersten (Durchschnittsnote 3,9). Angesichts dieser insgesamt doch eher ernüchternden Selbsteinschätzung wird die Notwendigkeit deutlich, hier Abhilfe zu schaffen. Idealerweise bereits beginnend mit einer intensiveren Unterstützung während der Schullaufbahn. Schließlich gaben die meisten Befragten zu Protokoll, wie wichtig sie entsprechende Vorbildung gerade im Hinblick auf künftigen finanziellen Erfolg ansehen. 

Ähnlich wichtig schätzen sie die Rolle der Familie ein. Deren Beurteilung in Sachen Finanzbildung fällt insgesamt deutlich positiver aus als das Urteil über die Schule. Über 42% der Befragten fühlen sich von den Eltern gut bis sehr gut auf finanzielle Herausforderungen und Fragen vorbereitet. Die offenbar dennoch bestehende Unsicherheit mit Blick auf das eigene Finanzwissen zeigt allerdings, dass der familiäre Beitrag allein offenbar nicht ausreichend ist, um jungen Erwachsenen das notwendige Gefühl von Sicherheit zu bieten. Entsprechend sind weiterhin alle Akteure gefordert, dazu beizutragen, dass junge Menschen sich hier künftig bessere Noten ausstellen. Dass dies beispielsweise Schulen aus Sicht der Befragten oft nicht gelingt, damit haben wir uns in einem weiteren Beitrag befasst.

Quelle: Union Asset Management Holding AG

Fazit: Disziplin und die richtige Grundlage

Vielleicht überrascht diese Einschätzung der jungen Erwachsenen ein wenig, doch erscheint sie sehr reflektiert und nachvollziehbar. Vielmehr als auf die Bereitschaft, Risiken einzugehen, komme es ihrer Ansicht nach auf diszipliniertes Handeln auf einem soliden Fundament aus finanziellen Mitteln und den erforderlichen Kenntnissen im Bereich der Finanzwelt an. Die notwendigen finanziellen Voraussetzungen zu schaffen stellt zweifellos die größte Hürde dar. Doch mit kreativen Ideen und Ansätzen in puncto Finanzbildung, kann man viele Aspekte bedienen, die von den jungen Befragten als so wichtig im Hinblick auf finanziellen Erfolg erachtet werden. Je besser es gelingt, junge Menschen abzuholen, Ihnen zu vermitteln, wie sie persönlich von einem gesunden Umgang mit dem Thema der Geldanlage und des Sparens profitieren können und nicht zuletzt ihre Unsicherheiten in verschiedensten finanziellen Fragen abzubauen, desto weniger wird der Umgang mit entsprechenden Themen sich wie eine Last anfühlen. Desto mehr werden sie bereit und interessiert sein, sich auch selbstständig fortzubilden. Und desto eher lassen sich Wege finden, um glaubhaft auch jenen Möglichkeiten aufzuzeigen, ihr Geld zu sparen und auf ihre finanzielle Unabhängigkeit hinzuwirken. Selbst und insbesondere dann, wenn es ihnen heute oftmals nur schwer möglich scheint. Mit myPiggy möchten wir als VR Family Finance hier bereits im Kindesalter unterstützen und mit einem spielerischen Ansatz an Finanzthemen heranführen und dabei gerade auch die notwendige Disziplin zu erlernen, die für junge Erwachsene einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Je früher es gelingt, einen Zugang zum Sparen und generellen Geldthemen herzustellen, desto leichter wird es ihnen als Heranwachsende fallen, die Geldanlage diszipliniert anzugehen.

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