Wie Sie effektiv für ein Studium sparen
Die Fakten:
- Im Jahr 2016 hatte ein/e Student/in in Deutschland durchschnittlich 918 Euro pro Monat zur Verfügung. Fast 90% der Befragten konnten sich bei der Finanzierung Ihres Studiums auf elterliche Unterstützung verlassen.
- Studenten erhielten im Durchschnitt jeden Monat 541 Euro von Ihren Eltern. Bei einer Studiendauer von circa 3 Jahren für einen Bachelorabschluss oder 5 Jahren für einen Masterabschluss, kommen erhebliche Kosten auf Eltern zu, die Ihre Kinder während eines Studiums finanziell unterstützen möchten.
- Grob überschlagen müssen Eltern pro studierendem Kind, je nach Abschlussart, also durchaus mit einem finanziellen Aufwand von 20 bis 30 Tausend Euro rechnen.
Zu Recht stellen sich viele Eltern die Frage, wie Sie diese erhebliche Summe aufbringen, insbesondere wenn nicht nur ein studierendes Kind unterstützt werden soll.
Was es für Sie als Eltern hierbei zu beachten gibt, wollen wir im Folgenden kurz zusammenfassen.
Rechtzeitig anfangen zu Sparen
Bei den erheblichen Summen, die Eltern zum Studium ihrer Kinder beitragen ist die Zeit ein wichtiger Faktor, um die finanzielle Belastung zu entzerren. Hier gilt die Regel: Je früher desto besser!
Beginnen Eltern beispielsweise bereits bei der Geburt eines Kindes, Geld für die Ausbildung des Kindes zur Seite zu legen, so können Sie den Betrag, den Sie monatlich aufbringen müssen erheblich senken. Gerade wenn Familien über begrenzte finanzielle Mittel verfügen ist ein frühzeitiger Sparbeginn das A und O.
Geht man davon aus, dass Eltern Ihr Kind während der gesamten Studienzeit mit 30 Tausend Euro unterstützen und Ihr Kind nach 9 Jahren Gymnasium und mit 19 Jahren ein Studium antritt, ergeben sich folgende Beträge:
Sparbeginn | monatlicher Betrag |
---|---|
bei Geburt | 131,6 € |
bei der Einschulung | 192,3 € |
beim Übertritt auf das Gymnasium | 277,8 € |
Frühzeitige Vorsorge kann die spätere finanzielle Belastung der Eltern also planbar machen und entsprechend entlasten. Auch wenn die Gesamtsumme selbstverständlich nicht verändert wird oder vermutlich steigt.
Konkrete Ziele planen
Definieren Sie ein konkretes Sparziel! Ähnlich wie Kinder und Jugendliche, sollten sich auch Erwachsene ein konkretes Ziel setzen, das Sie erreichen wollen. Überlegen Sie sich gut mit welchem Betrag Sie Ihr Kind unterstützen wollen.
Dasselbe Prinzip gilt auch für andere Investitionen wie beispielsweise den Führerschein oder ein erstes Auto. Nur wenn Sie eine konkrete Summe definiert haben, können Sie den Betrag, den Sie monatlich zur Seite legen können festlegen und herausfinden ob das gewählte Sparziel für Sie zu bewältigen ist. Sie sollten sich auf keinen Fall Sparziele setzen, die Sie im gewählten Zeitraum nicht erreichen können. Setzen Sie sich realistische Ziele, die Sie erreichen können ohne sich selbst in finanzielle Schwierigkeiten zu bringen.
Am Ball bleiben
Bleiben Sie konsequent! Auch wenn Sie frühzeitig mit dem Sparen beginnen und sich ein Sparziel gesetzt haben, dessen monatliche Rate Sie tragen können, kann es immer wieder vorkommen, dass Sie lieber andere Anschaffungen tätigen wollen. Hier sollten Sie widerstehen und nicht von Ihrem Sparplan abweichen.
Vielleicht wollen Sie sich einen neuen Fernseher anschaffen oder es steht eine größere Reparatur am Auto bevor? In solchen Situationen ist es natürlich verführerisch die Sparrate einmal auszusetzen und das Geld in diese Anschaffungen zu investieren. Doch hiervon raten wir aus zwei wichtigen Gründen ab.
- Erstens: Wenn man einmal anfängt inkonsequent zu werden dann häufen sich solche Ausnahmen oft und tragen dazu bei, dass Sie erheblich von Ihrem Sparziel abweichen. Früher oder später wird Ihnen das dann zur Last fallen, da Sie den fehlenden Betrag unter Umständen gegen Ende des Spar-Zeitraumes mit einer großen Rate aufbringen müssen. Um dies zu vermeiden, sollten Sie sich unbedingt an Ihren Sparplan halten.
- Zweitens sollten Sie idealerweise ein Sparziel gewählt haben, dessen monatliche Rate Sie tragen können, ohne sich selbst in finanzielle Schwierigkeiten zu bringen. Größere Anschaffungen oder Kosten, die regelmäßig und planbar anfallen, sollten Sie hierbei unbedingt berücksichtigt haben. Im Idealfall haben Sie ihre monatliche Sparrate so gewählt, dass sie dennoch hin und wieder andere unerwartete finanzielle Belastungen tragen können. Achten Sie darauf bei der Erstellung Ihres Sparplanes einen entsprechenden Puffer mit einzuplanen!
Richtige Sparform wählen
Fondssparpläne, Sparbücher, Tagesgeldkonten, Sparbriefeoder Lebensversicherungen, Sparformen gibt es nahezu unzählige. Bei der Wahl einer geeigneten Sparform gilt es verschiedenste Faktoren zu berücksichtigen. Von Laufzeiten, über die Beträge bis hin zu Ihrer Risikobereitschaft gibt es zahlreiche Faktoren, die die Wahl Ihrer idealen Sparform beeinflussen. Eine Sparform die pauschal als die Beste bezeichnet werden kann gibt es hierbei nicht. Daher empfehlen wir Ihnen, sich für diesen Schritt eine Expertenmeinung einzuholen. Definieren Sie zunächst Ihr Sparziel und den Zeitraum in dem Sie Sparen wollen sowie den daraus resultierend Betrag, den Sie monatlich aufbringen wollen und können. Mit diesen Informationen sollten Sie sich dann von einem Experten beraten lassen, um die für Sie geeignete Sparform zu wählen.
Auf Nummer sicher gehen
Bei der Wahl der Sparform, spielt wie beschrieben auch Ihre Risikobereitschaft eine Rolle. Je nachdem, wie viel Geld Sie als Eltern monatlich aufbringen können, kann es verlockend sein, riskantere Sparformen zu wählen, die im Gegenzug höhere Renditen in Aussicht stellen. Hierbei sollten Sie unbedingt vorsichtig sein! Es gibt für Eltern wohl kaum ein sensibleres Thema als die sichere Zukunft ihrer Kinder. Das sollten Sie stets im Hinterkopf behalten - bei einer Sparform, mit der Sie ein hohes Risiko eingehen, besteht die Möglichkeit, dass Ihr Kind im Falle eines Verlustes nicht ausreichend für die Zukunft abgesichert ist. Wählen Sie daher besser eine sichere Sparform, um Ihre finanzielle Zukunft und auch die Ihres Kindes nicht zu gefährden.