Wie Ihr Kind lernt, mit Geld umzugehen - einige Gedanken und Tipps für den Familienalltag
Pexels - Yan Krukov

Wie Ihr Kind lernt, mit Geld umzugehen - einige Gedanken und Tipps für den Familienalltag

Um das Thema Geld ranken sich viele Volksweisheiten. Zwei davon sind "Geld regiert die Welt" und "Geld allein macht nicht glücklich". In beiden Aussagen, so unterschiedlich sie auch sind, steckt gewiss ein Körnchen Wahrheit. Die Sinnsprüche zeigen zudem, welche Bedeutung dem Geld letztlich doch beigemessen wird, selbst wenn es nicht allein glücklich macht. Über genügend finanzielle Sicherheit zu verfügen, stellt zumindest eine wichtige Voraussetzung für ein zufriedenes Leben und die Teilhabe an der Gesellschaft dar. Einen positiven Einfluss des Sparens auf den Blick in die eigene Zukunft unterstreichen nicht zuletzt auch Ergebnisse einer Studie unter jungen Erwachsenen. Ja, es gibt gute Gründe, den eigenen Kindern den richtigen Umgang mit Geld beizubringen. Es sollte bei Eltern deshalb schon früh und weit oben auf der Agenda stehen.

Über Geld muss in der Familie gesprochen werden

Die Werbung unserer bunten Warenwelt zielt längst schon auf die kleinsten Kinder ab und ihnen wird suggeriert, dass Mama oder Papa nur einen Klick tätigen müssen, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Es ist gerade deshalb so wichtig, dass Kinder schon früh begreifen, dass alles einen Wert hat und Geld kostet. Das warme Wasser kommt nicht umsonst aus der Leitung, Lebensmittel und Süßigkeiten müssen gekauft werden, Spielsachen und Kleidung haben einen Preis, genauso wie der Familienurlaub finanziert werden möchte. Scheuen Sie sich nicht, auch vor und mit Ihren Kindern über entsprechende Themen zu sprechen und diesen möglichst gar nicht erst einen tabuisierten Charakter anhaften zu lassen. Das kann vielmehr Verunsicherungen und Ängste vor Fragen verstärken und einen nachhaltig wenig reflektierten Umgang mit Geld fördern.

Ein angemessenes Taschengeld fürs Kind ist wichtig

Ein Taschengeld sollte jedes Kind erhalten und lernen, auf seine Wünsch hin zu sparen, sich auch mal etwas zu versagen und abwägen, was ihm wirklich wichtig ist. Zur Orientierung für eine angemessene Höhe kann selbstverständlich die Taschengeldtabelle dienen. So lernt Ihr Kind einen selbstständigen Umgang mit seinem Geld. Genauso wichtig ist es, dem Kind auch eigene Erfahrungen mit dem Taschengeld zu ermöglichen. Ja, auch einmal Fehler zu machen, die als wichtige Lehren für zukünftige Entscheidungen wertvoll werden können. 

Wunschlisten und Sparschweine

Sehr hilfreich beim Thema Sparen und ersten eigenen Sparzielen kann das Erstellen von Wunschlisten sein. Lassen Sie Ihr Kind doch einmal einige größere Wünsche auf eine sog. 30-Tage Liste setzen. Was heute noch besonders wichtig erscheinen mag, ist vielleicht in einigen Tagen schon wieder vergessen. Nach 30 Tagen wird die Liste gemeinsam überprüft. Alles, was nicht so wichtig war, wird wieder rausgestrichen. Für die verbliebenen, wirklich wichtigen Wünsche kann und soll gerne weiterhin gespart werden. Das klassische Sparschwein ist hierbei immernoch ein einfaches und altbewährtes Mittel, um am Sparziel zu arbeiten. Noch besser geht es nur mit myPiggy. Schließlich schlägt das smarte Schweinchen perfekt die Brücke vom doch sehr abstrakten Sparen hin zu einem ganz konkreten Ziel, dass gleich in der myFamilyFinance App als Wunsch angelegt werden kann. 

Wer den Pfennig nicht ehrt, ist den Taler nicht wert

Wenn Ihr Kind für etwas Bestimmtes spart, wird es kleine Beträge zu schätzen lernen und bestrebt sein, sich durch eine besondere Anstrengung auch mal etwas zu verdienen. So können Sie in Ausnahmefällen Anreize schaffen, aber es darf natürlich nicht dazu kommen, dass Ihr Kind nur noch für Geld bereit ist, Leistung zu erbringen. Gespart werden sollte nicht nur für die Erfüllung materieller Wünsche, sondern auch für die Sicherheit. Erklären Sie Ihrem Kind ruhig, dass ein "Notgroschen" als Reserve immer wichtig ist.

Ganz spielerisch den Umgang mit Geld beibringen

Der Umgang mit Geld kann ganz spielerisch erfolgen. Die Kleinen können sich schon früh im Kaufmannsladen üben und für die ganze Familie ist Monopoly immer noch ein Heidenspaß, wenngleich im echten Leben nicht mal eben schnell eine ganze Straße oder ein Hotel gekauft werden. Wissensspiele können zuweilen ebenfalls an kleine Geldbeträge gekoppelt sein, denn wer schlau ist, hat später auch gute Chancen, gutes Geld zu verdienen.

Ein Vorbild sein und Verantwortung übertragen

Beim Lernen mit Geld umzugehen ist wie bei anderen pädagogischen Aufgaben die Vorbildwirkung enorm wichtig. Leben Sie eine gewisse Sparsamkeit und einen reflektierten Umgang mit Geld vor. Nehmen Sie Ihr Kind zum Familieneinkauf mit und integrieren Sie es dabei. Größere Kinder dürfen natürlich auch schon mal für die ganze Familie einkaufen und sollten sich im Vorfeld Gedanken machen, was wirklich gebraucht wird, um den Tisch gesund, reichhaltig und möglichst kostengünstig zu decken. 

Es gibt viele Möglichkeiten, den Umgang mit Geld frühzeitig und ganz selbstverständlich in den Alltag Ihres Kindes zu integrieren und ihm so die Scheu vor Finanzfragen zu nehmen. Schließlich werden diese im späteren Leben nicht weniger komplex und nicht minder wichtig. Zeit also, frühzeitig den Grundstein zu legen. Wenn wir Ihnen dabei etwas helfen können, umso besser! 

 

Was Sie ebenfalls interessieren könnte: 

Finanzbildung für Kinder und Jugendliche

Wie und Warum sollten Kinder Sparen lernen

Süßes schlägt Händy: Was Kinder kaufen