Was ist eine Kryptowährung? Für Kinder erklärt
Krypto ist eine neue Form der Währung, die, anders als “normales” Geld, ausschließlich virtuell existiert. Was das eigentlich bedeutet, wie die Kryptowährung entstanden ist und wie es in Zukunft mit Kryptowährungen weitergehen könnte, das erklären wir in diesem Beitrag.
Grundsätzliches zum Thema Geld und Währung
Selbstverständlich kennst Du unsere aktuelle Währung in Deutschland. Wir bezahlen mit Münzen und Scheinen, die einen bestimmten Betrag in Euro und Cent wert sind. Wenn Du Dir von Deinem Taschengeld eine Zeitschrift kaufen möchtest, musst Du dafür in unserer Währung zum Beispiel 4,50 Euro bezahlen.
Eine Währung gab es in unserer Gesellschaft schon immer. Ganz früher wurden oft Lebensmittel getauscht und man hatte daher Lebensmittel wie Eier oder Milch als Währung. Später hat sich das Bezahlsystem mit Münzen und Scheinen entwickelt und zuletzt wurde 2002 die Währung des Euros in Deutschland und vielen europäischen Ländern eingeführt.
Kryptowährung: Die modernste Währung
Die neueste Währung ist die Kryptowährung. Diese hat unser klassisches Bezahlsystem nicht abgelöst, sondern existiert im Moment zusätzlich zu (beispielsweise) unserer Euro-Währung. Es handelt sich dabei um eine digitale beziehungsweise virtuelle Währung. Es gibt inzwischen bereits viele verschiedene Kryptowährungen. Von der vielleicht bekanntesten hast Du womöglich schon einmal gehört, den Bitcoins.
Mit Kryptowährungen wird derzeit eigentlich nur im Internet - digital - bezahlt. Du kannst damit also nicht die Zeitschrift im Geschäft kaufen, allerdings kannst Du online (zumindest teilweise) Waren und Dienstleistungen mit Krypto bezahlen. Am meisten wird die Währung im sogenannten Darknet bezahlt. Dies ist ein spezieller Bereich im Internet, in dem auch viele kriminelle Geschäfte abgeschlossen werden. Der Grund dafür ist, dass sich Kryptowährung und Bezahlvorgänge mit dieser sich viel schwieriger nachvollziehen lassen, was sich Kriminelle zu Nutze machen.
Info: Wortbedeutung "Krypto"
Das griechische Wort "Krypto" bedeutet auf Deutsch "verbergen, verstecken, schützen".
Der große Unterschied zwischen unserer traditionellen Währung und den Kryptowährungen ist, dass man dafür kein Bankkonto bei einer Bank braucht. Kryptowährungen kann jeder selbst im Internet verwalten. Bankkonten sind überwiegend gebührenpflichtig und man wird automatisch zum Kunden der Bank. Manche Befürworter der Kryptowährungen möchten sich aber nicht von einer Bank abhängig machen und ihr Geld selbst verwalten. Ein weiterer Vorteil ist die Internationalität. Mit Kryptowährungen kann potenziell in jedem Land der Welt digital bezahlt werden, ohne dass man es auf die jeweilige Landeswährung umrechnen muss.
Auf den Punkt gebracht: Wer Kryptowährungen besitzt, verwaltet diese selbstständig an seinem Computer über ein Währungskonto, für das er keine Bank benötigt.
Die Geschichte der Kryptowährung
Bereits im Jahr 1998 gab es erste Überlegungen zur Einführung einer digitalen Währung. Jedoch war lange nicht klar, wie diese sicher gestaltet werden kann. 2008 wurde dann der Begriff Bitcoin geboren und die ersten Bitcoins wurden im Netz zur Verfügung gestellt. Der erste Warenkauf wurde mit der Bestellung von zwei Pizzen getätigt. Im Jahr 2010 wurde dann die erste Handelsplattform für Bitcoins geschaffen und damit der Grundstein für eine Börse der Kryptowährungen gelegt. In schnellen Schritten kamen immer mehr Kryptowährungen dazu und der Handel mit diesen stieg enorm an. Die bedeutsamsten Kryptowährungen sind heute:
- Bitcoin
- Ethereum
- Binance
- Ripple
- Dogecoin
- Cardano
- Polygon
Die Risiken der Kryptowährung
Wie fast alles im Leben, haben auch Kryptowährungen Nachteile, welche die Gegner der Währung sehr deutlich formulieren.
1. Wertstabilität
Der Wert von Währungen verändert sich ständig. Das ist auch bei unserem Euro so. Je nachdem, wie viele Menschen gerade Interesse an einer Währung haben, steigt oder fällt der Wert. Das kannst Du Dir in etwa so vorstellen: Eine bekannte Sportfirma bringt limitierte Sneakers auf den Markt. Es werden nur 2000 Paar hergestellt. Wenn nun niemand die Sneakers kaufen möchte, dann sind sie auch nicht viel wert, wenn Du sie im Schrank hast. Niemand interessiert sich dafür und man würde sie Dir auch nicht abkaufen.
Wollen dagegen sehr viele Menschen diese Sneakers, dann steigt ihr Wert stark an. Viele Käufer versuchen an die Schuhe zu kommen und bieten Dir viel Geld an, wenn Du Dein Paar verkaufen möchtest. Die Sneakers sind jetzt mehr Geld wert. Genauso funktioniert das auch mit Währungen. Unser Euro ist dabei recht stabil im Wert und verändert sich nur langsam. Bei Kryptowährungen geht diese Entwicklung wesentlich schneller und keiner kann voraussehen, wie sich eine Kryptowährung entwickelt.
Wenn Du Pech hast, kaufst Du eine Kryptowährung ein und sie verliert kurz darauf ihren Wert. Es kann aber auch sein, dass der Wert plötzlich stark ansteigt. Das ist nach der Einführung mit den Bitcoins geschehen. Seitdem geht die Wertentwicklung beim Bitcoin, wie bei den meisten anderen Kryptowährungen, immer wieder recht steil bergauf, aber auch wieder bergab.
2. Kriminalität
Das Wort Krypto bedeutet wie oben erwähnt nicht umsonst "verstecken". Da hinter einem Zahlvorgang kein Bankkonto mit einem überprüften Namen steht, kann die Zahlung auch nicht nachverfolgt werden. Deshalb kann die Kryptowährung leider gut für kriminelle Geschäfte genutzt werden. Die Polizei kann kaum herausfinden, wer zum Beispiel im Darknet die verbotenen Gegenstände gekauft hat. Deshalb trägt die Kryptowährung leider zu mehr Sicherheit für kriminelle Geschäfte bei und das macht unsere Welt ungewollt unsicherer.
3. Umweltschutz
Für die Verarbeitung der digitalen Medien werden sehr energiestarke Computer gebraucht, die viel Strom benötigen und enorme Leistungen vollbringen müssen. Damit fließt viel Energie in die Kryptowährung, weshalb diese als umweltschädlich gilt.
Zukunftsaussichten: Wie wichtig werden Kryptowährungen?
Kryptowährungen gelten als sehr riskant und viele traditionelle Banken möchten nicht mit dieser Währung arbeiten und diese in ihr Alltagsgeschäft übernehmen. Auf der anderen Seite möchten sie aber auch keine jungen und dynamischen Kunden verlieren, wenn diese Bitcoins und Co. kaufen und anlegen möchten. Deshalb beginnen die ersten Banken über Möglichkeiten nachzudenken, die Kryptowährung in ihre Dienstleistungen aufzunehmen.
Das ist alles gar nicht so einfach, oder? Wir hoffen, dass Dir der Begriff nun doch etwas besser verständlich geworden ist. Wie es auch mit Bitcoin und Co. weitergehen wird, die Zukunft bleibt spannend. Vermutlich werden die Kryptowährungen so schnell nicht mehr verschwinden und es wird immer mehr möglich sein, damit zu bezahlen. Ganz genau aber kann die Entwicklung zum heutigen Zeitpunkt vermutlich niemand vorhersehen.
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