Was ist eigentlich Geld?
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Was ist eigentlich Geld?

Um das liebe Geld ranken sich viele Sprichwörter. Eines der beliebtesten lautet "Über Geld spricht man nicht." Genau das aber wollen wir heute tun, und zwar mit Kindern. Warum sollte man denn nicht über Geld sprechen? Ist es die Sorge, den Neid anderer Menschen zu erzeugen? Ist es Unsicherheit oder Scham, nicht genug zu besitzen? Woran es auch liegen mag, gerade hierzulande schweigt man oft lieber über sein Vermögen. Das möchten wir ändern und schon den Kleinen näher bringen, was Geld ist. 

Worum handelt es sich bei Geld?

Geld ist ein Zahlungsmittel, mit dem man sich viele Dinge kaufen kann. Das funktioniert aber nur, wenn alle ein bestimmtes Geld anerkennen und sich über seinen Wert einig sind. Unsere Bezeichnung für Geld geht übrigens auf das mittelalterliche Wort "gelt" zurück, was soviel bedeutet wie "Vergütung" oder "Zahlung". Das englische Wort Money hingegen hat mit dem lateinischen Wort Moneta zu tun, das "Münze" bedeutet. Auch bei uns spricht man zuweilen von Moneten. 

Eine andere umgangssprachliche Bezeichnung für Geld sind die Kröten. Diese stammt aber nicht von den gleichnamigen Lurchtieren, sondern von den niederländischen "groten" für Groschen. Umgangssprachlich wird Geld in vielen Ländern der Erde übrigens auch mit etwas besonders Wertvollem in Verbindung gesetzt. In Frankreich ist es das Getreide, in den USA sind es Felle, die in der Pionierzeit als wertvollster Besitz galten, und in Mexiko ist es die Wolle. Man sieht also, dass Geld viele Namen hat und scheinbar auch überall auf der Welt eine Bedeutung.

Wofür braucht man Geld?

Wer Geld hat, kann es gegen Waren oder Dienstleistungen eintauschen und sich damit Wünsche erfüllen. Als Kind bekommt man vielleicht schon eigenes Taschengeld, um sich davon einmal Süßigkeiten oder andere Kleinigkeiten zu kaufen. Oder man kann es sparen, um sich einen lang ersehnten Wunsch zu erfüllen. 

Woher das Geld aber kommt und dass Eltern es schwer verdienen müssen, ist vielleicht gar nicht immer so klar. Umso wichtiger ist es, früh ein Gefühl dafür zu bekommen, wie wichtig Geld für die grundlegenden Dinge des Lebens ist. Dabei können verschiedene Tipps helfen, ein Kind an den Umgang mit Geld heranzuführen

Schließlich gibt es ohne Geld nichts zu trinken und zu essen. Ohne Geld bleibt die Wohnung kalt. Auch Wasser, Kleidung und der Besuch der Schule kosten Geld. Der Familienurlaub kostet Geld und zählt im Grunde noch nicht mal zu den wichtigsten Dingen. Selbst Geschenke und der Besuch im Schwimmbad oder Kino kosten Geld. Um sich all das leisten zu können, gehen Mama und Papa jeden Tag zur Arbeit, damit das benötigte Geld für die ganze Familie verdient wird. 

Woher kommt das Geld?

Bevor es Geld gab, tauschten Menschen Lebensmittel und begehrte Objekte untereinander, wie zum Beispiel Getreide, Felle und Wolle. Wer Gold und Edelsteine besaß, konnte sich schon damals mehr Wünsche erfüllen als arme Menschen. Der wirtschaftliche Austausch, auch über große Entfernungen hinweg, nahm im Laufe der Jahrtausende immer mehr zu. Um den Austausch der unterschiedlichen Güter bequemer abwickeln zu können, wurden etwa von den Römern, die zeitweise auch in Teilen Deutschlands lebten, Geld und Geldsysteme entwickelt.

Das erste Geld waren Münzen aus Gold, denn über den Wert des Edelmetalls waren sich alle einig. Noch heute werden manchmal Münzschätze aus vergangenen Zeiten gefunden, die dann im Museum ausgestellt werden. Geld aus Papier, wie wir es heute kennen, oder auch Münzen aus weniger wertvollen Metallen gibt es noch gar nicht so lange. Der Wert des Geldes wird durch die weltweit vernetzten Börsen und Banken festgelegt.

Was für Arten von Geld gibt es?

Neben Münzen und Scheinen wurden früher von vielen Völkern in allen Teilen der Welt immer wieder auch andere Objekte als Bezahlungsmittel genutzt. Das konnten neben den schon genannten wertvollen Dingen auch Muscheln, Perlen oder Edelsteine sein. Inzwischen gibt es ein weltweit vernetztes Geldsystem, in dem der Wert der einzelnen Währungen, also des Geldes der verschiedenen Länder, immer wieder neu errechnet und zueinander ins Verhältnis gesetzt wird. So können auch Währungen untereinander getauscht werden. Das bedeutet, einen bestimmten Betrag in Euro kann man so beispielsweise gegen einen Betrag in Dollar umtauschen, der dieselbe Zahlungskraft hat. 

Dadurch, dass es weltweit Banken und Kreditkartensysteme gibt, kann schon lange auch ohne Bargeld bezahlt werden. Die Beträge werden einfach online vom Konto des Käufers abgebucht. Inzwischen gibt es sogar digitale Währungen wie den Bitcoin. Solche Zahlungsmittel existieren nur noch im Netz, werden aber teilweise schon als richtiges Geld anerkannt.

Warum sollte man Geld sparen?

Wer kein Geld hat, muss in unserer Gesellschaft und fast überall auf der Welt auf vieles verzichten. Ohne Geld fällt der Zugang zu lebenswichtigen Dingen wie Wohnung, Heizung, Wasser, Nahrung und Kleidung, aber auch zu Bildung und Kultur sehr schwer. Geld kann durch bestimmte Entwicklungen wie Krisen, Firmenpleiten oder Naturkatastrophen schnell knapp werden oder an Wert verlieren. Das nennt man Inflation. 

Aus diesen Gründen ist es wichtig, das Sparen zu lernen, vernünftig mit Geld umzugehen und Rücklagen zu bilden, um einen "Notgroschen" zu haben. Der Volksmund sagt dazu "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not." Gerade in wirtschaftlich guten Zeiten sollte deshalb nicht alles Geld ausgegeben werden. Alle Wünsche kann man sich mit Geld übrigens doch nicht erfüllen. Liebe, Freundschaft und die Zuneigung anderer Menschen sind nicht käuflich und doch so wichtig für ein glückliches Leben.

 

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