Was ist eigentlich eine Geldanlage? Für Kinder erklärt
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Was ist eigentlich eine Geldanlage? Für Kinder erklärt

Bestimmt bekommst Du bereits Dein eigenes Taschengeld. Dieses bewahrst Du womöglich in einem Geldbeutel auf, oder aber Du erfüllst Dir damit kleine und größere Wünsche. Ähnlich verhält sich das im Grunde auch bei den Erwachsenen, wenngleich sie natürlich schon mehr Verantwortung tragen und das Geld auch für alltäglich notwendige Ausgaben benötigen. Denn mit dem Geld, das sie verdienen, bezahlen sie Rechnungen und kaufen Lebensmittel, fahren in den Urlaub usw. usw. Dann noch übriges Geld behalten sie in der Regel (zumindest kleinere Beträge) im Geldbeutel oder auf dem Bankkonto.

Eigenes Geld: Was macht man eigentlich damit?

Doch mal angenommen, es ist am Ende des Monats noch etwas mehr Geld übrig. Was machen Erwachsene damit? Natürlich kann man das Geld einfach auf dem täglich verwendeten Girokonto oder einem gesonderten Sparkonto aufbewahren. Bestimmt machst Du das mit Deinem Taschengeld oder Geldgeschenken auch schon so und legst einen Teil Deines Geldes in Dein Sparschwein?

Diese "Aufbewahrung" von Geld ist möglich, aber das Geld bleibt dann einfach gleich viel. Wenn Du nach Deinem Geburtstag 300 Euro in Dein Sparschwein legst und ein Jahr wartest, dann sind nach dem Jahr immer noch nur 300 Euro in Deinem Sparschwein.

Geld anlegen: So macht man mehr aus seinem Geld

Wenn Du die gleichen 300 Euro auf ein Sparkonto bei einer Bank einzahlst, erhältst Du dafür hingegen Zinsen. Das bedeutet: Du stellst der Bank Deine 300 Euro zur Verfügung und bekommst dafür quasi eine finanzielle Belohnung. Wie hoch diese Zinsen sind, ist unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Bei einem Sparkonto liegen die Zinsen selten höher als ein Prozent. Das würde bedeuten, dass Du nach einem Jahr nicht mehr 300 Euro auf dem Konto hast, sondern 303 Euro. Das ist natürlich nicht besonders viel, aber immerhin mehr als der ursprünglich gesparte Betrag. 

Neben dem Sparkonto kann man sein Geld aber auch noch auf andere Weise anlegen. Dabei bekommt man deutlich mehr Zinsen oder Gewinne. Allerdings steigt dabei auch das Risiko, Geld verlieren zu können. Hier einige Geldanlagen für Dich einfach erklärt:

Goldanlagen

Mit Geld ist es möglich, Gold zu kaufen. Dieses kann man zu einem täglich neu bestimmten Preis kaufen. Wenn das Gold dann im Preis steigt, gewinnt es an Wert und kann teurer verkauft werden.

Ein Beispiel: Du kaufst für Dein Weihnachtsgeld fünf Gramm Gold für insgesamt 300 Euro. Jedes Gramm kostet am Tag Deines Kaufes 60 Euro. Einige Jahre später ist der Goldpreis pro Gramm auf 80 Euro gestiegen. Wenn Du Dein Gold nun verkaufst, bekommst Du für Deine 5 Gramm 400 Euro. Allerdings kann es natürlich auch passieren, dass der Wert von Gold einmal abnimmt und man einige Jahre nach dem Kauf weniger Geld dafür erhalten würde, als man selbst einmal bezahlt hat. 

Immobilien

Wer das nötige Geld oder einen guten stabilen Finanzierungsplan hat, kann ein Haus oder eine Wohnung (Immobilien) kaufen. Das Haus kann dann beispielsweise vermietet oder als Ferienhaus angeboten werden. Damit hat man als Besitzer feste Einnahmen und den Wert des Hauses selbst als Sicherheit.

Beispiel: Deine Eltern kaufen ein Haus an der Ostsee. Sie vermieten dieses durchgehend an Feriengäste und erhalten dadurch viele Mieteinnahmen. Sie müssen sich zwar um das Haus kümmern, die Nebenkosten und alle Reparaturen bezahlen, aber unterm Strich nehmen sie damit mehr Geld ein, als sie ausgeben. Wenn die Ferienregion weiter ausgebaut und immer beliebter wird, könnten Deine Eltern das Haus später teurer verkaufen, als sie es gekauft haben. Vielleicht erweist sich die Region aber auch als weniger beliebt und die regelmäßigen Mieteinnahmen bleiben aus. Gleichzeitig haben Deine Eltern einen Kredit aufgenommen, um es zu finanzieren. In diesem Falle übersteigen die Kosten womöglich die Einnahmen und die Geldanlage führt zu Verlusten. 

Aktien

Große Unternehmen verkaufen in Form von Aktien Anteile an ihrem Kapital. Wer solche Anteile kauft, erwirbt diese zu einem bestimmten Preis. Steigt der Wert des Unternehmens durch weitere Erfolge, dann steigt auch der Wert der einzelnen Aktien und damit erhält man mehr Geld, wenn man die Aktien wieder verkauft. Risiko: Sinkt der Wert des Unternehmens, sinkt auch der Wert der einzelnen Aktien. Im schlimmsten Fall ist das Geld verloren, zum Beispiel, wenn das Unternehmen pleitegeht.

Beispiel: Du kaufst fünf Aktien eines Autoherstellers zum Preis von 100 Euro pro Stück. Damit investierst Du 500 Euro. Ein Jahr später kommt ein neues Auto auf den Markt und jede Aktie ist 150 Euro wert. Du verkaufst aber Deine Aktien nicht, weil Du auf weitere Steigerung hoffst. Leider geht das Unternehmen im darauffolgenden Jahr pleite und wird aufgelöst. Dein Geld ist bedauerlicherweise weg.

Fonds

Wenn man einen Fonds als Geldanlage wählt, investiert man in ein Aktienpaket. Der Anbieter sammelt in dem Fonds quasi verschiedene Aktien und verteilt das Geld entsprechend auf mehrere Unternehmensanteile. Damit ist der Fonds sicherer als die Anlage in Einzelaktien, da man sein Geld nicht nur an ein Unternehmen bindet.

Beispiel: Ein Finanzanbieter verkauft Dir Fondsanteile für 350 Euro. Im Fonds sind Aktien mehrerer Autohersteller. Im Laufe der Jahre gehen zwar zwei Hersteller pleite, aber drei Hersteller haben sehr große Gewinne. Als Du verkaufst, liegen Deine Fondsanteile bei insgesamt 580 Euro. Durch die Streuung Deiner Investition auf mehrere Unternehmen ist das Risiko geringer (dass alle sich negativ entwickeln), dadurch aber fällt der mögliche Gewinn voraussichtlich geringer aus, als wenn man alles auf eine Karte gesetzt hätte.

Geldanlage: Risiko und Potential

Wie Du also merkst, gibt es außerhalb Deines Sparschweins viele Möglichkeiten der Geldanlage. Unsere Beispiele haben Dir gezeigt, dass Du dabei durchaus Geld gewinnen, aber eben auch verlieren kannst. Deshalb sollte jede Geldanlage immer wohlüberlegt sein. Große Gewinne sind nur dann möglich, wenn auch große Verluste möglich sind. Sichere Geldanlagen bringen dagegen meist weniger Ertrag, haben dafür aber auch deutlich weniger Risiko.

Das Thema ist sehr umfangreich und komplex. Deswegen möchten wir Dir unbedingt einen Blick auf unsere weiteren Beiträge empfehlen, die dabei helfen, die nicht ganz einfache Welt der Finanzen besser zu verstehen.

 

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