Was Apps den Generationen Z und Alpha bieten müssen
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Was Apps den Generationen Z und Alpha bieten müssen

Für die Digital Natives der Generation Z (Geburtsjahrgänge 1995 - 2010) und ihre Nachfolgegeneration Alpha (2010 - 2025) gibt es keine “Telefone” mehr im herkömmlichen Sinne. Aufgewachsen mit Multitools und Minicomputern für alle Lebenslagen, mit denen man unter anderem eben auch telefonieren kann, stellt sich für uns die Frage, wie die jungen Generationen, die schon bald ein Viertel der deutschen Bevölkerung ausmachen werden, ihr Smartphone im Alltag einsetzen.

Im Rahmen einer umfangreichen Studie rund um Erwartungen, Wünsche und Ziele der Generationen Z und Alpha, haben wir uns dabei auch dem so essentiellen Alltagswerkzeug Smartphone gewidmet. Hierzu hat ibi research an der Universität Regensburg 1000 junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren befragt. Welche Apps schaffen es ganz nach vorn auf den Startbildschirm des Smartphones, und warum? Hierzu möchten wir mit diesem Beitrag einen Einblick vermitteln. 

Wie schafft es eine App auf den Startbildschirm?

Von den liebsten Newsportalen und sozialen Netzwerken über Sporttracking-Tools, Alltagsplaner und Bankingapps bis zu kurzweiligen Spielen und natürlich einer Meditationsapp für den nötigen Ausgleich vom stressigen Alltag, Apps gibt es mittlerweile für jede Lebenslage und jeden Bedarf. Millionen Apps konkurrieren heutzutage um die Gunst der Nutzer. Aus dem eigenen Alltag wissen wir, wie schnell eine vermeintlich interessante App geladen wird. Denn wer hat sie nicht im Display-Keller, die faulen App-fel auf Seite drei, vier oder fünf, die man oft erst nach Monaten wieder entdeckt, nur um sie dann direkt zu löschen. 

Besonders interessant dagegen sind die Apps, die es nach ganz vorn auf dem Bildschirm schaffen. Der Blick auf die Smartphones der Generation Z und Alpha gibt uns deshalb einen guten Einblick in die Bedürfnisse der jungen Menschen und hilft uns außerdem, die Heranwachsenden besser zu verstehen.

Was Apps jungen Menschen bieten müssen

Der Treiber Nr. 1, um ganz vorn auf dem Smartphone zu landen, ist eindeutig: Kommunikation. Mit weitem Abstand liegt vorn, was den Austausch und die Vernetzung mit anderen ermöglicht. Jeweils rund zwei Drittel aller Befragten benennen Funktionen zu E-Mail- und Nachrichtenversand bzw. Social Media-Funktionalitäten als die wichtigsten, um auf Seite eins abgespeichert zu werden. 

Das zeigt auch, dass sich an der Kernidee des Telefons - wenngleich längst nicht mehr sein ausschließlicher Nutzen - am Ende gar nicht so viel geändert hat. Unterhaltung, in erster Linie in Form von Podcasts und Musik, folgt an dritter Stelle. Nahezu die Hälfte aller Befragten nennt entsprechende Funktionen als wichtig für die Platzierung auf der ersten Seite.

Fast ebenso wichtig sind schließlich Funktionen, die bei der Organisation des Alltags unterstützen, ob in Finanzangelegenheiten (Banking, digitale Wallets etc. mit 44%) oder zur weiteren Planung und Selbstorganisation (Kalender, Terminplanung, Notizen ebenfalls mit 44%). 

Bereits weniger relevant sind Navigationstools oder weitere Informationsquellen (Wetter, Nachrichten, Fahrpläne). E-Commerce, Fitness-Tracker, Sprachtools oder gar Spiele nehmen tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle ein (14 - 17%), zumindest wenn es um die Platzierung auf der ersten Seite geht.


Quelle: VR Family Finance GmbH, Generationen Z und Alpha 2022

Neben den oben genannten Aspekten wurde darüber hinaus nach weiteren Nutzungsfaktoren gefragt. Hier ließen sich die häufigsten Nennungen unter dem Schlagwort “Grundfunktionen” vereinen, also beispielsweise die Telefonfunktion (ja, es gibt das Telefon noch), Uhrzeit bzw. Wecker oder auch Taschenlampe und Rechner. Insgesamt 50 Nennungen lassen sich hierunter fassen, weitere 26 Nennungen drehen sich rund um die Kamera. 

Kommunikation und Unterhaltung: der Kreis schließt sich

An anderer Stelle wurden die jungen Menschen explizit nach den Themen befragt, mit denen sie sich im Alltag am meisten beschäftigen. Ganz eindeutig liegen hier Unterhaltung (44%) und Kommunikation (43%) als meistgenannte vorn. Wenn auch in umgekehrter Reihenfolge, schließt sich damit im Grunde der Kreis zur App-Sortierung auf dem Smartphone, bei dem eben jene Tools ganz oben stehen, die der Kommunikation dienen und darauf Podcast- und Musikapps (Unterhaltung) folgen. Denn schließlich spiegelt das Smartphone am Ende auch die eigenen Prioritäten und Interessen.

Quelle: VR Family Finance GmbH, Generationen Z und Alpha 2022

Ausblick: Nächster Halt Metaverse? 

Das “Metaverse”, also ein im Grunde begehbarer virtueller Raum, wird durchaus auch für junge Menschen immer interessanter und relevanter, nicht zuletzt gefördert durch die vergangenen Pandemiejahre. So äußern 44% der jungen Menschen, dass Nähe in virtuellen Welten für sie seither an Bedeutung gewonnen habe. 

Nichtsdestotrotz besteht bei vielen Befragten nach wie vor eine gewisse Unentschlossenheit oder auch Skepsis gegenüber virtuellen Welten, wie die weiteren Ergebnisse zeigen. Und nur jeder Fünfte bewegt sich schon heute bereits in virtuellen Welten. Der Weg ins Metaverse ist also bei weitem noch kein alltäglicher geworden und dürfte auch in naher Zukunft noch mit einigen Abzweigungen verbunden sein.  

Quelle: VR Family Finance GmbH, Generationen Z und Alpha 2022

 

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