Warum spart man als junger Mensch überhaupt...oder auch nicht?

Warum spart man als junger Mensch überhaupt...oder auch nicht?

Warum spart man als junger Mensch überhaupt...oder auch nicht?

Die neuste Playstation, das aktuellste iPhone und ein Kleiderschrank gefüllt mit den Trends der Saison - die heutige Jugend sei geprägt von Konsum und könne nur schlecht mit Geld umgehen. So lautet ein weit verbreitetes Vorurteil gegenüber der jungen Generation. Doch ist wirklich etwas Wahres dran am Mythos der konsumorientierten Jugend, die gern auf großem Fuß lebt? Eine Studie der Union Investment beschäftigt sich intensiv mit den Themen Finanzbildung und Anlageverhalten unter jungen Erwachsenen und liefert spannende Erkenntnisse zu Fragen wie diesen. Gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen forsa wurde eine Online-Befragung von mehr als 2.000 Schülern, Studenten, Auszubildenden und Erwerbstätigen im Alter von 18 bis 29 Jahren durchgeführt. Um mit einem Vorurteil direkt aufzuräumen: Die Studie zeigt, dass 9 von 10 junge Erwachsene regelmäßig oder unregelmäßig Geld sparen. Die Gründe dafür, Geld auf die hohe Kante zu legen, sind vielfältig. Was junge Menschen primär zum Sparen bewegt, was sie davon abhält und wie sich das Sparen auf ihre Zukunft auswirkt, fassen wir hier für Sie zusammen. 

Warum sparen junge Menschen? 

Der größte Teil der jungen Studienteilnehmer spart von Zeit zu Zeit Geld. Die Gründe für dieses Verhalten sind divers. Das Ziel, das junge Menschen mit dem Sparen am häufigsten verfolgen, ist die finanzielle Unabhängigkeit (62%), dicht gefolgt von der Vorbereitung auf Notfälle wie beispielsweise Arbeitslosigkeit oder Krankheit (58%). Knapp die Hälfte der Befragten (48%) spart außerdem für größere Anschaffungen wie ein Auto oder Möbel. Weitere Gründe, die junge Menschen zum Sparen veranlassen, sind die private Altersvorsorge (41%) oder auch schlicht das Ziel, eine größere Summe ohne einen konkreten Verwendungszweck anzusparen (40%). 

Der Kauf einer Immobilie oder die private Altersvorsorge sind Sparziele, die vor allem unter jungen Erwerbstätigen eine große Rolle spielen,die aber von Schülern oder Studenten eher selten als Grund für das Sparen genannt werden.

Quelle: Union Asset Management Holding AG

Was hält junge Menschen vom Sparen ab? 

Wie bereits erwähnt, spart ein großer Teil der Studienteilnehmer (33%) zumindest in unregelmäßigen Abständen, mit 58% der Befragten spart der größte Anteil sogar sehr regelmäßig. Doch was sind die wichtigsten Gründe, die junge Menschen vom Sparen abhalten? Diese Frage beantwortet die Studie mit einem relativ klaren und auch naheliegenden Umfrageergebnis: Der weitaus größte Teil, mehr als drei Viertel der Befragten (78%), gibt an, dass das Nicht-Sparen durch den Mangel an finanziellen Mitteln bedingt ist. Neben dem fehlenden übrigen Geld, spielen aber auch mangelndes Wissen über passende Geldanlagen (22%) und fehlende Disziplin (21%) eine Rolle, wenn junge Menschen kein Geld sparen. Grundsätzlich kein Interesse am Sparen zu haben, ist insbesondere unter Schülern ein Grund nichts auf die hohe Kante zu legen. 

Quelle: Union Asset Management Holding AG

Welche Gruppe spart am meisten? 

Natürlich sparen aber nicht alle jungen Erwachsenen im gleichen Ausmaß. Betrachtet man die Studienergebnisse im Detail und unterteilt nach Art der Beschäftigung, wird deutlich, dass Unterschiede zwischen den Gruppen bestehen. So ist das regelmäßige Sparen vor allem unter Auszubildenden und Erwerbstätigen weit verbreitet. Fast drei Viertel der Erwerbstätigen (74%) haben regelmäßig Geld übrig, um es auf die hohe Kante zu legen, während dies nur bei rund 40% der Schüler der Fall ist. Dennoch spart aber fast die Hälfte der Schüler (48%) zumindest unregelmäßig. Junge Menschen, die weder regelmäßig noch unregelmäßig Geld sparen, sind bei allen Beschäftigungsgruppen die deutliche Minderheit. So haben nur maximal 10% der Befragten in jeder Gruppe nie Geld übrig, das sie ansparen können. Unter Erwerbstätigen spart sogar nur ein verschwindend kleiner Anteil von 4% grundsätzlich nicht. 

Quelle: Union Asset Management Holding AG

Wie man den Lebensunterhalt bestreitet, so spart man

Es wird deutlich, dass es vor allem denjenigen Studienteilnehmern gelingt, regelmäßig Geld zum Sparen übrig zu haben, die einer Berufstätigkeit nachgehen - also Erwerbstätigen und Auszubildenden. Schüler und Studenten hingegen, die ihren Lebensunterhalt zum größten Teil durch die Unterstützung ihrer Familie und Nebenjobs bestreiten, verfügen in den meisten Fällen nur unregelmäßig über überschüssige finanzielle Mittel, die sie sparen können. Eine Berufstätigkeit mit einem festen Einkommen geht unter den Befragten also direkt mit der Möglichkeit einher, regelmäßig Geld zu sparen. 

Quelle: Union Asset Management Holding AG

Wie blicken junge Erwachsene ihrer finanziellen Zukunft entgegen?

Befragt man die jungen Studienteilnehmer danach, wie sie ihre finanzielle Situation zehn Jahre in der Zukunft einschätzen, so zeugen die Antworten erfreulicherweise von Optimismus. Ganze 82% aller jungen Erwachsenen sind optimistisch, was ihre finanzielle Lage in der Zukunft anbelangt. Bei dieser Einschätzung unterscheiden sich die Antworten, auch unterteilt nach Beschäftigungsgruppen, kaum. Sowohl Schüler und Studenten als auch Auszubildende und Erwerbstätige beantworten diese Frage überwiegend optimistisch. So blicken in jeder Gruppe mindestens 80% der jungen Menschen zuversichtlich in die Zukunft, wenn sie an ihre finanzielle Situation in zehn Jahren denken. Auch wenn es sich nur um sehr geringe Unterschiede handelt, wird deutlich, dass es bei dieser Frage die Studenten sind, die ihre finanziellen Perspektiven am optimistischsten einschätzen. Am pessimistischsten, wenn auch nur mit minimaler Abweichung von den anderen Gruppen, beantworten tatsächlich Schüler diese Frage. 

Wie wirkt sich Sparen auf den Zukunftsblick aus?

Ein klarer Zusammenhang zeichnet sich ab, wenn man die finanziellen Zukunftsaussichten junger Erwachsener und die Regelmäßigkeit ihres Sparens betrachtet. Es wird deutlich, dass vor allem diejenigen Befragten optimistisch in ihre finanzielle Zukunft blicken, die regelmäßig Geld sparen. Mehr als 90% der regelmäßigen Sparer sind zuversichtlich gestimmt, wenn sie an ihre finanziellen Zukunftsaussichten denken. Unter denjenigen jungen Erwachsenen, die nur unregelmäßig Geld auf die hohe Kante legen, sind es immerhin noch 73%. Betrachtet man allerdings die Gruppe der jungen Studienteilnehmer, die nie sparen, ist eine deutliche Verringerung dieses Optimismus zu erkennen. So malen sich unter den Nicht-Sparern nur noch etwas mehr als die Hälfte (59%) der Befragten positive Aussichten für ihre finanzielle Zukunft aus. Ganze 37% der jungen Menschen, die nie sparen, blicken ihrer finanziellen Situation in zehn Jahren sogar eher pessimistisch entgegen. Die Ergebnisse der Befragung legen demnach nahe, dass das regelmäßige Sparen von Geld einen direkten Einfluss darauf hat, wie positiv junge Erwachsene in ihre finanzielle Zukunft blicken können. 

Quelle: Union Asset Management Holding AG

Fazit

Wenngleich es natürlich nicht allen jungen Erwachsenen immer leicht fällt, am Ende des Monats Geld übrig zu haben, um zu sparen, so macht die Befragung doch deutlich, dass es sich lohnt. Auch wenn es aufgrund der Lebenssituation nur in unregelmäßigen Abständen gelingt etwas Geld zur Seite zu legen, können junge Menschen durch das Sparen nicht nur optimistischer in die Zukunft blicken, sondern auch ihr Ziel von finanzieller Unabhängigkeit erreichen. Anders als es viele vielleicht erwarten würden, ist nicht der Konsum, sondern vielmehr ein Bedürfnis nach Stabilität und Sicherheit oft der ausschlaggebende Grund für junge Erwachsene, Geld zu sparen. Die Studie zeigt, dass junge Menschen die Themen Geld und Finanzen durchaus als wichtig oder sehr wichtig einordnen, um gut auf ihr zukünftiges Leben vorbereitet zu sein. Unabhängig von ihren Lebensumständen erachten die jungen Studienteilnehmer übrigens neben den nötigen finanziellen Mitteln vor allem Disziplin und das eigene Finanzwissen als besonders wichtig, um beim Sparen erfolgreich zu sein. Eine umfangreiche Finanzerziehung bereits in jungem Alter und das Heranführen an das Thema Sparen durch Familie oder schulische Einrichtungen können also durchaus dazu beitragen und ausschlaggebend sein, jungen Erwachsenen einen verantwortungsbewussten und weitsichtigen Umgang mit Geld zu vermitteln. Wie es Ihnen gelingt Kinder bereits in jungem Alter mit dem Sparen vertraut zu machen haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.