Warum es so wichtig ist, Kindern Werte zu vermitteln
Ohne die allgemeine Anerkennung von Werten ist eine Gesellschaft dysfunktional. Das gilt umso mehr in Zeiten, in denen Gesellschaften immer pluralistischer werden. Nur Werte wie Toleranz, Respekt und Hilfsbereitschaft können einer Polarisierung innerhalb der Gesellschaft entgegenwirken. Werte vermitteln ist im Grunde ein natürlicher Prozess, der von Generation zu Generation erfolgt. Wenn Sie selbst als wohlerzogene Kinder menschliche Verhaltensweisen vorleben, vermitteln Sie automatisch für den Zusammenhalt der Gesellschaft wichtige Werte weiter. Dazu zählen natürlich auch klassische Tugenden wie Fleiß, Höflichkeit, Bescheidenheit und Pünktlichkeit, die ein friedliches Zusammenleben erst ermöglichen und das Leben in der Gemeinschaft angenehm machen. Wovor man sich als Eltern allerdings besser hüten sollte: gegenüber den Kindern die Moralkeule zu schwingen.
Werte vermitteln, aber auf die richtige Art
Wer allzu oft und mit Härte die Umsetzung von Verhaltensweisen erzwingen möchte, könnte bei der Vermittlung von Werten scheitern. Denn Respekt und Toleranz sollten auch zwischen Eltern und Kindern bestehen. Wer seine moralische Überlegenheit und seine Macht betont, handelt und erzieht nicht respektvoll und untergräbt letztlich das Selbstbewusstsein der Kinder, das ein wichtiges Rüstzeug für ihr weiteres Leben darstellt. Ohne das erforderliche Feingefühl in der Vermittlung wichtiger Werte, droht man sie vielmehr zu unsicheren als zu moralisch gefestigten Persönlichkeiten zu erziehen, die ihr Handeln reflektieren und sich freiwillig gesellschaftlichen Werten unterordnen. Mit harter Hand Werte vermitteln zu wollen, kann so auch ins Gegenteil umschlagen und Kinder verbittern. Sie gewinnen dann schnell die Überzeugung, dass sie niemals so werden wollen wie ihre Eltern und damit verbunden auch deren gesamtes Wertesystem in Frage zu stellen drohen. Gerade bei Kindern mit einer ausgeprägten Intelligenz ist eine solche Reaktion erwartbar.
Werte vermitteln heißt Werte vorleben
Wer Werte vermitteln will, muss Werte vorleben. Wenn Kinder in einem harmonischen Familiengefüge aufwachsen, die notwendige Unterstützung erhalten und ihnen der Rücken gestärkt wird, ist ein Leben mit Werten wie Freundlichkeit, Toleranz, Höflichkeit und Solidarität für sie das Normalste der Welt und sie werden diese Werte später wie selbstverständlich ebenfalls an ihre Kinder weitergeben wollen. Natürlich gibt es über die gesellschaftlichen Werte hinaus auch noch ganz persönliche und individuelle Werte, die von Eltern ebenfalls auf ganz natürliche Weise weitergegeben werden. Auch diese Werte sollten natürlich positiv besetzt sein. Dabei kann es sich um Ehrgeiz handeln, der aber frei von Rücksichtslosigkeit sein sollte oder um Sparsamkeit, die kein Geiz sein sollte. Kinder sind Persönlichkeiten, die manche Werte, welche innerhalb einer Familie herrschen, auch infrage stellen dürfen. Bescheidenheit und Demut beispielsweise sind Kindern nicht in die Wiege gelegt und können als Konzept durchaus auf gegenseitige und verständige Weise auf Augenhöhe diskutiert werden. Schließlich hat niemand die alleinige Wahrheit gepachtet, auch kein Erwachsener.
Werte sind nicht immer in Stein gemeißelt
Es gibt die zu Anfang genannten Werte wie Respekt und Toleranz, an denen in einer demokratischen Gesellschaft nicht gerüttelt werden sollte. Andere Werte wiederum sind nicht in Stein gemeißelt und sollten mit Diplomatie und nicht mit unerbittlicher Autorität vermittelt werden. Dann aber können Sie einen wichtigen Kompass im Lebensweg Ihres Kindes darstellen.
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