Unsere besten Bewerbungstipps
Nach der Schule, so sagte man früher gern, beginnt der "Ernst des Lebens". Ganz so drastisch wollen wir es nicht formulieren, denn das klingt fast ein wenig bedrohlich. Tatsächlich beginnt aber eine neue Lebensphase und mit einer gezielten Bewerbung um einen Nebenjob, Praktikums- (vielleicht auch bereits während der Schulzeit), Ausbildungs- oder auch Studienplatz können junge Heranwachsende jetzt wichtige Stellschrauben drehen, die den weiteren Lebensweg entscheidend beeinflussen. Eine gelungene Bewerbungsstrategie ist hierbei besonders hilfreich. Deshalb möchten wir hier einige grundsätzliche Tipps mit Ihnen teilen.
Die schwierigste Frage vor der Bewerbung: Was will ich beruflich machen?
Vor jeder Bewerbung steht die gründliche Selbstreflexion und die Frage, was man überhaupt später einmal machen möchte. Und diese Frage ist oft gar nicht leicht zu beantworten. Manche Jugendliche haben ihre Talente und Träume schon früh erkannt, andere tun sich mit der Berufsorientierung deutlich schwerer. Das ist vollkommen in Ordnung und normal. Wichtig ist, diesen Unsicherheiten pragmatisch zu begegnen. Indem man sich einmal ganz bewusst damit auseinandersetzt, wo die eigenen Stärken und Interessenschwerpunkte liegen, in welchen Bereichen man sich gern weiterbilden würde und natürlich ebenso, welche Bereiche einem womöglich weniger liegen.
Ebenfalls als hilfreich erweisen sich besonders in dieser Findungsphase Gespräche mit Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen. Enge Vertraute können wertvolle Unterstützung beim Abwägen von Optionen und in der Reflexion über Vor- und Nachteile möglicher Richtungen bieten. Warum nicht einmal im gemeinsamen Gespräch eine Pro- und Contra-Liste erstellen und Überlegungen schriftlich festhalten?
Je klarer das Bild im Kopf wird, desto einfacher lassen sich schließlich wirklich interessante Stellen identifizieren und desto leichter fällt auch die anschließende Bewerbung.
Sich ausprobieren und Erfahrungen sammeln
Verschiedene Praktika bei Unternehmen und öffentlichen Institutionen, mit denen man schon während der Schulzeit beginnen kann, oder auch ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr, können Möglichkeiten bieten, sich auszuprobieren und Einblick in noch unbekannte Bereiche zu erlangen.
Um Praktikumsplätze muss man sich in den meisten Fällen schriftlich bewerben. Das zu tun, wenn man noch unsicher ist, gehört daher unbedingt zu unseren Bewerbungstipps. Praktika können heute fast überall absolviert werden, etwa im Handel, in Handwerksbetrieben, in Behörden, bei Verlagen oder in kulturellen Einrichtungen. Wenn man durch ein Praktikum den gewünschten beruflichen Weg gefunden haben sollte, dann gehört die Absolvierung desselben natürlich auch in die Bewerbungsunterlagen um einen Ausbildungsplatz. Doch selbst wenn man nicht gleich den Traumberuf finden sollte, sollte man nicht enttäuscht sein. Ein Praktikum ist eine wertvolle Erfahrung, um die spätere Suche weiter eingrenzen zu können.
Ehrlichkeit bei der Bewerbung
Ehrlichkeit gegenüber sich selbst wie gegenüber dem möglichen Ausbilder oder künftigen Arbeitgeber ist eine entscheidende Grundvoraussetzung dafür, Enttäuschungen auf beiden Seiten zu vermeiden. Wieder sollte hier das gründliche In-sich-Hineinhorchen oberstes Gebot sein. Ob in Bewerbungsunterlagen, bei möglichen Vorgesprächen oder auch bei Fragen während eines offiziellen Bewerbungsgespräches, sollte man nicht vor Ehrlichkeit zurückschrecken. Natürlich ist die Bewerbungsphase mitunter kräftezehrend und man verspürt den Druck, Geld zu verdienen und auf eigenen Füßen stehen zu müssen. Doch niemandem ist geholfen, wenn man sich mit falschen Versprechungen in einen Job manövriert, dem man nicht gewachsen ist oder der am Ende vielleicht doch gar nicht den eigenen Vorstellungen entspricht.
Selbstbewusst sein und sich in Geduld üben
Ob während der Bewerbungsphase oder beim eigentlichen Bewerbungsgespräch: ein gesundes Selbstbewusstsein wird zum wichtigen Begleiter. Der Arbeitsmarkt ist umkämpft, Ausbildungs- und Studienplätze sind oft sehr begehrt, die Konkurrenz groß. Dies sollte während der Bewerbungsphase nicht vergessen werden und auch bei möglichen Absagen nicht zu langem Verdruss oder Resignation führen. Oft sind es Nuancen, die den Ausschlag geben. Im Bewerbungsgespräch selbst sollte man zudem nicht davor zurückschrecken, eigene Stärken hervorzuheben und durchaus selbstbewusst, aber stets respektvoll aufzutreten.
Überheblichkeit ist dabei natürlich fehl am Platz, doch man sollte sich auch nicht klein machen. Dazu zählt genauso, Schwächen nicht unter den Tisch zu kehren. Wichtig ist es zudem, alle Fragen zur Arbeitstätigkeit zu adressieren, die wichtig erscheinen. Nur so kann man sich ein klares Bild verschaffen und spätere Überraschungen vermeiden.
Die Bewerbung als Schlüssel zum Traumberuf
Jede Bewerbung sollte mit viel Sorgfalt durchgeführt werden, denn Praktika, die Ausbildung oder ein Studium sind wichtige Schlüssel zum späteren Traumberuf. Daher sollte hierfür auch genügend Zeit eingeplant werden. Der ernsthafte Anlass erfordert es. Zu den unerlässlichen Bewerbungstipps gehört daher auch eine Checkliste für die Bewerbungsmappe. Hierzu finden sich etliche Tipps im Internet. Dies hilft bei der eigenen Strukturierung und bringt den Bewerbungsprozess in geordnete Bahnen.
Fehler im Bewerbungsschreiben sollten möglichst vermieden werden. Hier sind oft mehrere Augenpaare hilfreich, um auf Nummer Sicher zu gehen. Ebenso sollte man sich im Zweifel lieber ein zweites Mal nach der oder dem richtigen Adressaten für die Unterlagen erkundigen. Der erste Eindruck ist bei der Bewerbung oft entscheidend. Ob diese digital oder in Papierform erfolgen soll, geben Unternehmen und Institutionen in der Regel vor.
Bewerbungsanschreiben? Ja oder nein
Was früher noch Standard war, wird heute in vielen Fällen womöglich gar nicht mehr erwartet: ein umfängliches Anschreiben oder gar ein Motivationsschreiben. Dennoch kann dieses ein wichtiges Element der Bewerbung darstellen, mit dem man ein wesentlich klareres Bild von der eigenen Person und Motivation vermitteln kann. Sollte also nicht explizit gefordert sein, kein solches Anschreiben mitzusenden, sollte man diese Gelegenheit nicht ungenutzt lassen. Der Mehraufwand kann einen großen Unterschied machen.
Letzte Bewerbungstipps für Jugendliche
Wer noch die Schule besucht, kann natürlich oft noch keinen umfangreichen Lebenslauf vorweisen. Umso ausführlicher sollte daher auf die bisherige Schulbildung eingegangen werden, sofern es sich inhaltlich anbietet. In jedem Fall sollte aus der Bewerbung hervorgehen, von wann bis wann man welche Schule(n) besucht hat und welche Abschlüsse bislang erworben wurden. Die Zeugnisse werden als Kopien angehängt.
Das Anschreiben zur Bewerbung vermittelt dann den wichtigen ersten Eindruck. Darin sollte nicht zuletzt stehen, wie man auf das Unternehmen aufmerksam geworden ist und was man gerade an diesem so reizvoll findet. Was in jedem Falle aus einem Anschreiben und der Bewerbungsmappe hervorgehen sollte, sind Leistungsbereitschaft, aber auch Persönlichkeit und Kompetenz verbunden mit dem Willen, diese in Praktikum, Ausbildung oder auch Studium weiterzuentwickeln. Bei diesem großen Schritt wünschen wir viel Erfolg!
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