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Wie viel Taschengeld sollte mein Kind bekommen und was muss ich dabei wissen?

Das Taschengeld ist wichtig für Kinder und Jugendliche – Keine Frage. Einerseits fördert es das Durchhaltevermögen beim Sparen auf Spielzeuge, Kleidung und andere Gegenstände und andererseits ist es notwendig, um den Umgang mit Geld zu lernen. Für Eltern ist das Thema allerdings gar nicht so einfach zu durchschauen. Oft ist nämlich unklar, wie viel Taschengeld das eigene Kind bekommen sollte oder was man tun sollte, wenn es frühzeitig ausgeht: Einen Zuschuss geben oder hart bleiben? Wir widmen uns den vielen offenen und strittigen Fragen, wenn es um das Thema geht – und geben Ihnen Antworten.

Index:

Mit dem Taschengeld Größenordnungen verstehen

Warum ist die Höhe des Taschengeldes wichtig?

Was tun, wenn das Taschengeld mal nicht ausreicht?

Wofür wird das Taschengeld eigentlich genutzt?

Sparen im 21. Jahrhundert: So macht es Spaß!

1. Mit dem Taschengeld Größenordnungen verstehen


Wenn 5,00 € für eine Tüte Bonbons viel ist, warum sind 5,00 € für ein ganzes Fahrrad wenig? – Was für Erwachsene logisch erscheint, ist für viele Kinder im frühen Grundschulalter oder jünger erstmal unverständlich. Das ist aber auch nicht verwunderlich, denn wie sollten die jüngeren Teilnehmer unserer Gesellschaft den Grundsatz von Größenordnungen und Preisen verstehen, ohne dass sie den Kontext dazu erklärt bekommen haben. Das Taschengeld ist dabei eine wertvolle Basis, die dem Kind ermöglicht, Größenordnungen nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis zu verstehen. Das wirkliche Verständnis wird allerdings mit Vergleichen und Beispielen vermittelt. Kinder sollten von Anfang an lernen, wie viel Lebensmittel bei einem Mittagessen verwendet werden, wie lange ein Fahrrad halten sollte und wie viel Süßigkeiten zu viel sind. So fangen sie an, die Höhe von Preisen an dem Wert einer Sache zu bemessen. Das regelmäßige Gespräch mit den Kindern bildet dabei die Grundlage. Um das Wissen zu vertiefen, können Kinder pädagogisch wertvolle Fernsehsendungen zusammen mit den Eltern anschauen.
Im Anschluss kann man dann wieder zusammen nach Beispielen im Alltag suchen und das Gelernte wieder und wieder aufgreifen. Eines gilt aber grundsätzlich: Spaß und Lachen dürfen grundsätzlich nicht zu kurz kommen!

2. Warum ist die Höhe des Taschengeldes wichtig?


Die richtige Höhe des Taschengelds ist sehr wichtig, schließlich soll ein Kind lernen, mit Geld umzugehen und damit hauszuhalten. Zahlt man zu viel Taschengeld, geht der Lerneffekt verloren und das Kind muss nicht mehr sparen, um sich etwas leisten zu können. Aber auch zu wenig Taschengeld kann dazu führen, dass die Wünsche eines Kindes unerreichbar scheinen und es daher nicht zum Sparen motiviert wird.

Wie viel Taschengeld sollte mein Kind also bekommen?

Pauschale Vorgaben und gesetzliche Regelungen, ab wann und wie viel Taschengeld ein Kind bekommen sollte, gibt es nicht. Die Jugendämter geben allerdings Empfehlungen in einer Taschengeldtabelle. Für Kinder bis zu einem Alter von neun Jahren empfiehlt sich ein Betrag von 1,00 € bis 5,00 € pro Woche. Ab einem Alter von 10 Jahren macht es allerdings Sinn, Taschengeld monatlich auszuzahlen, damit Kinder lernen, längerfristig zu planen. Dabei lautet die Empfehlung, monatlich zwischen 18,00 € und 80,00 € zu zahlen, denn schließlich interessieren sich ältere Kinder, bzw. Jugendliche auch für teurere Spielzeuge, Magazine und andere Dinge.

Zur Übersicht: Die Taschengeldtabelle hilft

Alter des KindesHöhe des Taschengeldes
4 bis 5 Jahre1 bis 2 Euro pro Woche
6 bis 7 Jahre2 bis 3 Euro pro Woche
8 bis 9 Jahre4 bis 5 Euro pro Woche
10 bis 11 Jahre18 bis 20 Euro pro Monat
12 bis 13 Jahre25 bis 30 Euro pro Monat
14 bis 15 Jahre35 bis 40 Euro pro Monat
16 bis 17 Jahre50 bis 60 Euro pro Monat
18 Jahre80 Euro pro Monat

Sie finden einen anderen Wert angebracht? Kein Problem, denn das sind nur Richtwerte, die für viele Familien zwar sehr gut funktionieren, aber keinesfalls vorbestimmt sind. Grundsätzlich gilt: Sie sollten das Taschengeld an die Einkommensverhältnisse Ihrer Familie anpassen. Falls Sie weniger verdienen, muss auch das Taschengeld knapper ausfallen. Der Wohnort sollte ebenfalls miteinbezogen werden, schließlich kostet eine Pommes mit Cola in München bestimmt mindestens doppelt so viel, wie beim lokalen Kiosk auf dem Dorf. Kinder die regelmäßige Geldgeschenke von der Verwandtschaft bekommen, sollten jedoch grundsätzlich ein geringeres Taschengeld bekommen. Denn im Überfluss lernen nur die wenigsten Kinder eigenständig zu wirtschaften.

3. Was tun, wenn das Taschengeld mal nicht ausreicht?


Wenn am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig ist, kann das verschiedene Gründe haben. Entweder zahlen die Eltern zu wenig Taschengeld oder das Kind haushaltet schlecht. In jedem Fall sollte man das Gespräch suchen und die Gründe für den Geldmangel untersuchen: Was hat das Kind in dem Monat gekauft? Kommt es oft vor, dass das Kind um einen Taschengeldvorschuss bittet? Dass das Taschengeld mal vorzeitig aufgebraucht ist, ist allerdings kein Grund, um wütend zu sein. Als Menschen lernen wir schließlich nur, wenn wir Fehler begehen und zu einer gesunden Entwicklung gehört es auch, mit Geld Fehler zu machen. Nachgeben sollten die Eltern nur, wenn das Kind valide Gründe für den Mangel an Taschengeld hat. Pädagogisch wertvoller ist es dagegen, in so einer Situation erstmal pauschal „Nein“ zu sagen und dem Kind vorzuschlagen, dass es sein Taschengeld mit einer Gegenleistung aufbessern kann. So kann ein Vorschuss bspw. gewährt werden, wenn das Kind beim Rasenmähen hilft oder regelmäßig den Müll rausbringt.

4. Wofür wird das Taschengeld eigentlich genutzt?


Ein neues Handy? Videokonsolen, teure Sneakers oder doch Streaming-Dienste, wie Netflix und Spotify? Wenn es darum geht, wofür Kinder und Jugendliche ihr Taschengeld ausgeben, kann man schon kreativ werden. Laut der Kinder-Medien-Studie 2019 geben die meisten Kinder und Jugendliche ihr Taschengeld aber für Snacks und Zeitschriften aus – Elektronik und Kleidung werden in der Regel von den Eltern bezahlt.

Doch warum ist das so?

Da Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nur beschränkt geschäftsfähig sind, dürfen sie nur in einem bestimmten Rahmen selbstständig einkaufen. Was das genau ist, regelt der Taschengeldparagraph, bzw. §110 des Bürgerlichen Gesetzbuches.

Dort steht, dass:

1. ..Kinder unter sieben Jahren gesetzlich geschäftsunfähig sind.

Das bedeutet, dass sie keinerlei Verträge rechtswirksam abschließen können. Auch der Kauf einer Kugel Eis oder eines Comichefts, muss zusammen mit den Eltern erfolgen.

2. ..Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 18 Jahren Verträge in einem bestimmten Rahmen abschließen können.

In der Praxis bedeutet dies, dass das Einkaufen ohne die Zustimmung der Eltern prinzipiell erlaubt ist, wenn die Kinder mit Geld bezahlen, das ihnen „zur freien Verfügung“ bereitgestellt wurde. Wie hoch der Rahmen ist, wird rechtlich nicht definiert. Größere Anschaffungen, sollten daher grundsätzlich zusammen mit den Eltern getätigt werden.

3. ..junge Erwachsene ab 18 Jahren voll geschäftsfähig sind.

Mit dem 18 Geburtstag beginnt die Volljährigkeit und auch die volle Geschäftsfähigkeit. Junge Erwachsene über 18 Jahren dürfen damit alle Verträge ohne Zustimmung ihrer Eltern abschließen.

Sollte man teure Anschaffungen für die Kinder übernehmen?

Wir finden allerdings, dass dies kein Grund ist, um Computer, Videospiele oder andere teure Anschaffungen grundsätzlich für die eigenen Kinder zu bezahlen. Denn auch wenn Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht voll geschäftsfähig sind, müssen sie den Umgang mit Geld erlernen. Ein neues Handy oder eine neue Videokonsole kann beim Sparen motivieren. Sobald das Sparziel erreicht wurde, sollte man die Anschaffung allerdings zusammen mit dem eigenen Kind tätigen, um Probleme beim Bezahlen zu vermeiden. So lernt Ihr Kind schnell, wie es mit wenig Aufwand und einem vernünftigen Umgang mit dem Taschengeld, die eigenen Wünsche erfüllen kann.

Sparen im 21. Jahrhundert: So macht es Spaß!

Vor einigen Jahren war die Vergabe des Taschengeldes noch selbsterklärend: Jeden Monat haben die Eltern eine festgelegte Summe aus dem eigenen Portemonnaie entnommen und diese in das Sparschwein des Kindes gesteckt. In einer Zeit, in der das Bezahlen immer digitaler wird, ist dies allerdings nicht mehr wirklich zeitgemäß. Gerade die Tatsache, dass bereits heute in einigen Restaurants, Cafés und Einzelhandelsgeschäften nur noch mit Karte bezahlt werden kann, spricht gegen ein ausschließlich in bar ausgezahltes Taschengeld.
Heutzutage sind Kartenzahlungen halt einfach ein fester Bestandteil der Gesellschaft. Wenn ein Kind in seiner Jugend nicht lernt, mit digitalem Geld umzugehen, wird es daher mit hoher Wahrscheinlichkeit Probleme im späteren Leben bekommen. Aus diesem Grund ist es ratsam, das Taschengeld auch mal bargeldlos zu übergeben. Doch sollte man komplett auf Bargeld verzichten? Nein, denn auch der Umgang mit Bargeld muss erlernt werden. Mit myPiggy, dem smarten Sparschwein, können Ihre Kinder Taschengeld sowohl bar als auch digital sparen und ihre Wünsche immer im Blick behalten. Und das Beste dabei? myPiggy wächst mit den Ansprüchen Ihres Kindes. Jüngere Kinder können das Sparschwein nutzen, um erstmal nur Bargeld anzusparen. Später lassen sich alle Ersparnisse und Ausgaben in der zugehörigen App visualisieren. So wird auch digitales Geld für Kinder anfassbar und das Haushalten des Taschengeldes einfacher.

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