Scheine statt Päckchen: Geldgeschenke
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Scheine statt Päckchen: Geldgeschenke

Jeder kennt das: Ostern, Weihnachten oder ein Geburtstag steht vor der Tür und man hat keine Idee, was man seinen Lieben schenken soll. Geldgeschenke sind dabei eine Möglichkeit. Sie sind praktisch. Sie sparen Zeit und Nerven. Und sie verhindern Enttäuschungen, wenn die Freude des Beschenkten nicht wie erwartet ausfällt.

Geld statt Päckchen erhalten auch Kinder von den lieben Verwandten. Und das nicht zu knapp: Laut der Kinder-Medien-Studie 2019 bekommt jedes Kind zwischen sechs und 13 Jahren in Deutschland durchschnittlich 173 Euro an Geldgeschenken im Jahr — zusätzlich zum Taschengeld.

Bares auf die Kralle: Wofür und wie viel

Der häufigste Anlass, an dem sich Kinder über Geld von Mama, Papa, Oma, Opa, Onkel und Tanten freuen, ist ihr Geburtstag. Dabei gilt: je älter, desto wahrscheinlicher und mehr. So bekommen gut 82 Prozent der 6- bis 9-Jährigen Geld fürs Älterwerden, im Durchschnitt sind es 57 Euro. Bei den 10- bis 13-jährigen Kindern erhalten sogar 92 Prozent Geld auf die Geburtstagskralle – laut Statistik durchschnittlich 77 Euro.

Zu Weihnachten gibt’s für rund drei Viertel aller Kinder zwischen sechs und 13 Jahren ebenfalls Extra-Geld, im Schnitt 64 Euro. Selbst Ostern lohnt sich. Zusätzlich zu Schokohasen und Ostereiern winkt rund 20 Prozent der Kids in Deutschland Geld. Mit 15 Euro durchschnittlich allerdings nicht so viel, wie zu anderen Festtagen.

Aber damit nicht genug. Frei nach dem Motto „hier mal zwei Euro, da mal einen Zehner“, bekommt mit 65 Prozent über die Hälfte der Kleinen einfach mal so Münzen und das eine oder andere Scheinchen zugesteckt. Sei es für gute Schulnoten den gemähten Rasen bei Oma und Opa oder einfach für pure Anwesenheit. In der Statistik heißt dies etwas euphemistisch „andere Gelegenheiten“.

Geldspritze gefällig: Wann und für wen sind Geldgeschenke angebracht?

Geld zu verschenken sollte im Vorfeld genau überlegt werden. Die meisten Kinder im Vor- und Grundschulalter freuen sich über konkrete Geschenke. Süßigkeiten und Spielzeug stehen dabei ganz oben auf der Wunschliste. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Wünschen sich die Kinder etwas Großes wie einen PC oder ein Fahrrad, das sie nicht allein bezahlen können, dann kommen zusätzlich zu einem Präsent ein paar Euro fürs Sparschwein sicher gut an. Jedoch sollte das im Vorfeld mit den Eltern der Kinder abgesprochen werden.

Bei Teenagern sieht das schon ganz anders aus. Sie haben häufig sehr konkrete Vorstellungen darüber, was sie haben möchten. Meist sind ihre Wünsche auch kostenintensiver. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Oma, Opa, Onkel, Tante und Co mit Teeniemode, Smartphones oder Spielkonsolen kaum auskennen. Geldgeschenke sind deshalb eine gute Idee. So können die Pubertierenden genau das kaufen, was ihnen vorschwebt.

Wie viel Geld angemessen ist, darauf gibt es keine pauschale Antwort. Grundsätzlich gilt: so viel, wie es die eigene Geldbörse erlaubt. Der Verwandtschaftsgrad ist ebenfalls entscheidend — je enger, desto mehr. So dürfen Oma und Opa durchaus mal tiefer als Onkel oder Tante in die Tasche greifen. Wie viel sie dann springen lassen, ist ihnen selbst überlassen.

Geld schenken ist unkreativ? Von wegen!

Wer denkt, dass Geldgeschenke nicht kreativ sind, der irrt. Selbst Scheinchen und Münzen kann man so richtig dem Anlass entsprechend herausputzen. Wie wäre es mit einem Geld-Kaktus, Geld versteckt in Luftballons oder Bilderrahmen, in denen die Zehner und Zwanziger drapiert werden?

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