Finanzbildung für Kinder und Jugendliche
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Finanzbildung für Kinder und Jugendliche

Wofür verwende ich mein Taschengeld und wofür vielleicht lieber doch nicht? Wie kann ich mit dem, mir zur Verfügung stehenden, haushalten, ohne bereits nach wenigen Tagen wieder mit leeren Händen dazustehen? Wie könnte ein sinnvoller Sparplan aussehen, um mir einen lange gehegten Wunsch zu erfüllen und dafür nicht auf alles andere verzichten zu müssen? 
Der Wert einer soliden Finanzbildung ist schon im Kindesalter und den ganz alltäglichen Fragen und Herausforderungen, die sich hier stellen, kaum zu unterschätzen. Ganz zu schweigen von den doch deutlich komplexeren Fragen, mit denen sich Heranwachsende und Erwachsene im Umgang mit Ihrem Geld konfrontiert sehen. Der Wert von Finanzbildung, um nicht zu sagen Finanzausbildung, kann in unserer heutigen Gesellschaft vermutlich gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. 

Nicht erst in Zeiten von Finanzkrisen, Negativzinsen und steigenden Inflationsraten bildet eine ausreichende Kompetenzbasis im Umgang mit Finanzthemen das so wichtige Fundament für die eigene Zukunftsplanung und -vorsorge. Eben diesen Wert einer soliden Finanzbildung wissen auch junge Erwachsene heute eindeutig sehr zu schätzen. Das geht aus der repräsentativen Befragung hervor, die unter mehr als 2000 jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 29 Jahren im Auftrag der Union Investment vom Marktforschungsinstitut forsa durchgeführt wurde.

Finanzbildung für einen positiven Blick in die Zukunft

Übertroffen wird der Stellenwert von Finanzbildung in den Augen junger Erwachsener lediglich vom Thema Gesundheit. Es überrascht auch nicht, dass Gesundheit das höchste Gut im Hinblick auf eine glückliche und zufriedene Zukunft ist. Erfreulicherweise scheinen Themen rund um Gesundheit und gesunde Ernährung inzwischen sehr präsent und fest etablierte gesellschaftliche Themen zu sein. Anders scheint es sich hingegen beim zweitwichtigsten Gut für die eigene Zukunft, der Finanzbildung, darzustellen. Trotz der wahrgenommenen Relevanz stellen junge Erwachsene für sich selbst oft große Lücken im Hinblick auf die eigene Finanzbildung fest. Umso wichtiger erscheint es, hier Abhilfe zu schaffen und bestehende Diskrepanzen möglichst zu reduzieren.

Das Interesse ist schließlich da 

Es endet auch keineswegs mit der Erkenntnis, dass Jugendliche das Thema offensichtlich als wichtig für ihre eigene Zukunft erachten. So sind sie durchaus interessiert daran, sich intensiver mit Finanzthemen auseinanderzusetzen, wie die Ergebnisse der Studie nahelegen. Die meisten von ihnen sparen, viele davon auch regelmäßig. Jedenfalls dann, wenn sie sich hierzu grundsätzlich in der Lage fühlen. Die beliebteste Form der Geldanlage ist nach wie vor das traditionelle Sparbuch, das mehr als 40% der befragten jungen Erwachsenen besitzen. Investmentfonds und Bausparverträge oder Bausparpläne sind ebenfalls beliebte Geldanlagen. Allein, wenn es an weitere Anlageformen geht, werden junge Menschen oft zögerlicher. Hier scheint die Hürde zu groß, sich an andere Formen der Geldanlage heranzuwagen, obwohl man sie als tendenziell vielversprechend erachtet, wie beispielsweise Aktienanlagen oder Immobilien.

Es gibt gute Gründe zu sparen

Den vermutlich wichtigsten Grund haben wir bereits benannt. Ein solides Finanzbildungsfundament ist in den Augen junger Erwachsener von enormer Bedeutung im Hinblick auf eine positive Perspektive für die eigene Zukunft. Dazu passen dann auch die wahrlich “erwachsenen” Gründe, die von jungen Menschen für das eigene Sparen in erster Linie angeführt werden. Wer an Mythen von Jugendlichen glaubt, die doch alle nur konsumorientiert seien und ohnehin keine vorausschauenden Entscheidungen träfen, wird von der Studie eindeutig eines Besseren belehrt. Denn mitnichten scheint es so, als würden junge Erwachsene nur an Spaß und Vergnügen denken. Ganz im Gegenteil: nämlich überwiegen Gründe, die reiflich überlegt und vorausschauend scheinen. So wird als häufigster Spargrund finanzielle Unabhängigkeit angeführt. Mit nur unwesentlich geringeren Anteilen stehen Sicherheitsbedürfnisse an zweiter Stelle. So möchten sie für Notfälle vorbeugen, ob als vorsorgliches Polster, etwa zur Absicherung in Krankheitszeiten. Völlig nachvollziehbar träumen viele auch von einem neuen Auto oder anderen größere Anschaffungen. Nichts Genanntes erschiene hier aber abwegig oder irrational. Ebenfalls sollten auch die vorgetragenen Gründe gegen das Sparen nicht unberücksichtigt bleiben. In den meisten Fällen steht ihnen nicht genügend Geld zur Verfügung (78%), um überhaupt etwas zu sparen. Mangelndes Interesse führen demgegenüber nur rund 16% der Nicht-Sparer an. 

Fundamente für finanziellen Erfolg

Wenn limitierte finanzielle Möglichkeiten oftmals eine Hürde für junge Erwachsene darstellen, um Geld anzusparen, dann überrascht es auch wenig, wenn die gleiche Hürde auch auf dem Weg für langfristigen finanziellen Erfolg als solche wahrgenommen wird. Dieser allerdings fußt nach Ansicht der jungen Befragten auf einer Summe weiterer verschiedener Faktoren. Neben angesprochenen finanziellen Handlungsmöglichkeiten, kommt es nach ihrer Ansicht auch und in besonderem Maße darauf an, wie diszipliniert man im Hinblick auf Finanzfragen sein kann. Daneben sehen die jungen Erwachsenen natürlich auch das eigene Finanzwissen und ein solides Fundament in puncto Finanzbildung als zentrale Voraussetzung, um künftig finanziell erfolgreich zu werden. Genauso wie eine Portion Risikobereitschaft, die aus Sicht vieler nicht fehlen sollte, um finanziell erfolgreich zu werden. 

Wer trägt die Verantwortung? 

Ganz offiziell ist der Erziehungsauftrag zwischen Erziehungsberechtigten und Staat bzw. Schule verteilt. Und während Eltern in Sachen Finanzbildung aus Sicht der jungen Erwachsenen auch durchaus gerecht werden, scheint, zumindest mit Blick auf das Thema Finanzbildung, die Schule Ihrer Verantwortung nicht ausreichend nachzukommen. Darauf deuten jedenfalls die Studienergebnisse hin: über 40% der Befragten fühlen sich durch ihre Bildungsanstalt “ungenügend” für Finanzthemen gerüstet. So scheint hier folglich großer Handlungsbedarf zu bestehen. Handlungsbedarf meint dabei nicht Schuldzuweisung, sondern schlicht eine Verbesserung des Status Quo. Beitragen können hierzu natürlich und gern erwünscht auch andere Institutionen und Akteure. Stichhaltige Argumente hierfür scheinen jedenfalls ausreichend vorzuliegen. 

Zeit für Finanzbildung 

Der Bedarf nach besserer Finanzausbildung ist erkannt und nicht selten sogar ausdrücklich von jungen Erwachsenen sehr erwünscht, wie die Ergebnisse der Studie nahelegen. Ein großer Teil der Befragten zeigt eindeutiges Interesse an Finanzthemen und selbst, wer sich für nicht diszipliniert oder interessiert genug hält, weiß oftmals um den Wert entsprechender Kenntnisse für bessere eigene Perspektiven. 
Natürlich wird nicht jedes Kind und jeder Jugendliche gleich mit größter Begeisterung in die Finanzwelt eintauchen. Und natürlich werden komplexe Finanzfragen sich niemals auf wenige Sätze vereinfacht herunterbrechen und beantworten lassen. Umso wichtiger erscheint es allerdings, schon früh die wichtigsten Grundlagen zu schaffen. Gerade in prägenden Kindheitsjahren kann der Grundstein gelegt werden, um auf einen nachhaltig kompetenten Umgang mit Geld hinzuwirken. Früh übt sich schließlich und bleibt in aller Regel deutlich besser haften. Als VR Family Finance möchten wir einen kleinen Beitrag leisten, die Finanzbildung Ihrer Kinder unterstützen und Ihnen bei Fragen der Finanzerziehung unter die Arme greifen. Wir möchten Kinder mit myPiggy spielerisch an den Umgang mit ihrem Taschengeld heranführen und sie darin unterstützen, in Finanzthemen verantwortungsvolle Entscheidungen treffen zu können. Unser Online-Elternratgeber sowie die myFamilyFinance App helfen Ihnen dabei bereits ab dem frühen Kindesalter. 

 

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