Es ist soweit, das Kind zieht aus: Wie Eltern mit der Veränderung umgehen
Schneller als gedacht ist es soweit und das Kind zieht aus. Es kann nicht schaden, sich beizeiten auf den Moment vorzubereiten. So gelingt dem Kind der Start ins selbstständige Leben und die Eltern bleiben nicht in schmerzlicher Leere zurück.
Bereiten Sie sich mental auf die große Veränderung vor
Wenn Kinder flügge werden, ist das Nest plötzlich leer. Ganz so unvermittelt geschieht das natürlich nicht. Wer Kinder bekommt, sollte sich darauf vorbereiten, eines Tages loslassen zu müssen. Geschieht das nicht, kommt es zu einer schmerzhaften Abhängigkeit, die nicht zuletzt für das Kind ungesund ist. Spätestens wenn der Schulabschluss naht und Pläne für eine Lehre oder ein Studium geschmiedet werden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Ihr Kind mit dem neuen Lebensabschnitt auch einen Ortswechsel plant. Dem sollten Sie nicht im Wege stehen und wenn das Kind volljährig ist, können Sie ihm ohnehin nichts mehr untersagen. Führen Sie stattdessen lieber vertrauensvolle Gespräche und planen Sie gemeinsam, wie es für den Nachwuchs weitergehen kann. Machen Sie sich aber auch Gedanken darüber, was Sie mit Ihrer neu gewonnenen Freiheit anstellen möchten.
Stärken Sie Ihrem Kind von Anfang an den Rücken
Im Idealfall sollte Kindern auf Augenhöhe begegnet werden, von klein auf. Ein Kind muss früh verstehen, dass es Eigenverantwortung trägt. Eltern sollten es dabei liebevoll und durchaus mit gebührender elterlicher Strenge unterstützen und ihm den Rücken stärken, damit es zu einem selbstbewussten und eigenverantwortlichen Menschen heranwächst. Wenn sich ein Kind ernst genommen fühlt, wird es sein Elternhaus bestimmt nicht aus Trotz verlassen und gerne wieder zurückkehren und den Kontakt zu den Eltern halten. Natürlich werden sich während des Aufwachsens Konflikte niemals vollkommen vermeiden lassen, aber zu einer totalen Eskalation darf es nicht kommen. Fragen Sie Ihr Kind schon früh, welche Vorstellungen es von seinem Leben hat und überlegen Sie gemeinsam, wie es seine Ziele erreichen kann. Bereiten Sie es auch auf Probleme vor, denn die hält das Leben gewiss bereit und schenken Sie ihm Vertrauen.
Geben Sie praktische Tipps und Anregungen
Nicht zuletzt ist ein selbstständiges Leben von finanziellen Gegebenheiten abhängig. Die wenigsten Eltern können ihre Kinder für ein "selbstständiges" Leben vollumfänglich finanziell unterstützen. Abgesehen davon wäre eine solche Alimentierung fragwürdig und würde eine Eigenverantwortung nicht gerade fördern. Überlegen Sie besser, wie das Kind sein Leben von Anbeginn finanzieren und damit auf eine solide Basis stellen kann. Bei einer Lehre, Berufsausbildung oder einem dualen Studium verdienen junge Menschen von Anfang an Geld. Beziehen Sie Informationen über Bafög und andere Möglichkeiten der Unterstützung ein. BAföG erhalten deutsche Studierende und Praktikant/innen ( unter bestimmten Voraussetzungen auch Schüler/innen ) und ausländische Studierende. Wohnraum ist teuer, aber Fach- und Hochschulen bieten Wohnheimplätze an, in denen junge Menschen sehr autonom leben und sich nach ihrem Geschmack einrichten können. Wie man sparsam und vernünftig haushaltet, sollte ohnehin Teil der Erziehung sein. Für die Einrichtung der ersten eigenen vier Wände findet sich eine brauchbare Ausstattung bestimmt im Haus der Eltern oder Großeltern, denn meistens hat man sowieso von allem zu viel.
Freuen Sie sich auf Ihre gewonnene Freiheit
Das Kind zieht aus und Sie werden einer Verantwortung enthoben. Fortan werden Sie mehr Platz, mehr Zeit für sich und auch wieder mehr Zeit füreinander haben. Freuen Sie sich auf einen spannenden neuen Lebensabschnitt und unterstützen Sie Ihr Kind auch weiterhin aus der Distanz. Seien Sie Ratgeber und bieten Sie Rückhalt in den Stürmen, die das Leben bereithält. Sie lieben Ihr Kind und es wird immer eine wichtige und wesentliche Rolle in Ihrem Leben spielen.
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